Öffentliche Hand warb im ersten Quartal 2013 um 42 Millionen Euro

APA11882120 - 14032013 - RUST - ÖSTERREICH: Bürgermeister Michael Häupl (R.) während der Klubtagung der Wiener SPÖ am Donnerstag, 14. März 2013, im burgenländischen Rust. Die Veranstaltung findet am 14. und 15. März statt und steht ganz im Zeichen von "Wien Österreich Europa. Sozial gerecht gestalten". APA-FOTO: ROBERT JAEGER
Die Stadt Wien war wieder am werbefreudigsten. Größte Nutznießer auch diesmal: "Krone" vor ORF und "Heute".

Knapp 42 Millionen Euro hat die öffentliche Hand im ersten Quartal 2013 für Werbeaufträge und -kooperationen in heimischen Medien ausgegeben. Das ist in Summe weniger als noch im vierten Quartal 2012, aber mehr als im dritten Quartal des Vorjahres. Am Samstag wurden gemäß dem Medientransparenzgesetz zum dritten Mal die Werbeausgaben öffentlicher Stellen ausgewiesen. Am meisten hatte zum wiederholten Mal die Stadt Wien ihren Bürgern mitzuteilen. Gemeinsam mit den gemeindeeigenen Unternehmen gab die Bundeshauptstadt 9,15 Millionen Euro für Werbung und Informationen in Medien aus.

Wien erneut an der Spitze

Wie schon in den Quartalen zuvor war es auch wieder die Stadt Wien, die die größten Inseratenaufträge an einzelne Medien vergab. So profitierte Eva Dichands Gratiszeitung "Heute" mit knapp 1,25 Millionen Euro von Werbe- und Infokampagnen der Bundeshauptstadt, die "Krone" bekam aus diesem Topf 1,07 Millionen und "Österreich" knapp 800.000 Euro. Auch der ORF setzte auf die Gratiszeitung und inserierte hier um knapp 386.000 Euro. Die "Österreich Werbung" wiederum vertraute auf das deutsche Magazin "Der Spiegel", wohin mehr als 335.600 Euro flossen.

Boulevarmedien bekommen am meisten

Wie zuvor waren die reichweitenstarken Boulevardmedien sowie der ORF die größten Profiteure der öffentlichen Werbeaktivitäten. Auf Platz eins lag die "Kronen Zeitung" mit knapp 4,5 Millionen Euro, gefolgt vom ORF, der rund 3,3 Millionen Euro erhielt (der größte Anteil kam von der Agrarmarkt Austria) und der Gratiszeitung "Heute", für die es 3,2 Millionen Euro öffentlicher Gelder gab. Wolfgang Fellners "Österreich" mit "Madonna" kam auf 2,2 Millionen Euro.

Das Ranking der übrigen Printtitel führte diesmal mit 1,4 Millionen Euro die "Kleine Zeitung" an, knapp vor der "Presse" mit 1,32 Millionen und dem "Kurier" mit 1,3 Millionen Euro. "Der Standard" erhielt 1,2 Millionen Euro. In Niederösterreich und Tirol, wo im ersten Quartal gewählt wurde, lukrierten die "Niederösterreichischen Nachrichten" knapp 801.700 Euro an öffentlichen Geldern und die "Tiroler Tageszeitung" kam auf 697.100 Euro. Die "Oberösterreichischen Nachrichten" konnten öffentliche Werbung um mehr als 603.000 Euro verbuchen und die "Salzburger Nachrichten" um knapp 467.500 Euro. In den "Vorarlberger Nachrichten" wurde um 442.000 Euro und im "WirtschaftsBlatt" um knapp 145.000 Euro geworben. Die Verlagsgruppe "News" erhielt mit all ihren Magazinen 1,75 Millionen Euro.

Werbefreudige ÖBB

Bei den staatsnahen Unternehmen war wieder einmal die ÖBB mit ihren Töchtern und Ausgaben von zwei Millionen Euro besonders werbefreudig, genauso wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der ebenfalls um zwei Millionen warb. Agrarmarkt Austria investierte knapp 620.000 Euro und die Post rund 500.000.

Aufseiten der Ministerien waren das Finanzministerium mit knapp 948.000 und das Infrastrukturministerium mit knapp 840.000 Euro die größten Inserenten. Das Bundeskanzleramt warb um 692.000 Euro, es folgt das Außenministerium mit knapp 432.000 Euro und das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit rund 402.000 Euro. Am sparsamsten gaben sich Wirtschafts- sowie Gesundheitsministerium, die lediglich um 76.000 respektive 8.000 Euro inserierten, das Justizministerium vermeldete sogar gar keine Ausgaben.

Die vollständige Liste der Daten ist unter "Bekanntgegebene Daten" auf www.rtr.at abrufbar.

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