"De Telegraaf" zeigt Erdogan als Affen

"De Telegraaf" zeigt Erdogan als Affen
Die Zeitung "De Telegraaf" karikarierte den türkischen Präsidenten als Affen, der die Pressefreiheit unterdrückt.

Die niederländische Zeitung De Telegraaf hat auf ihrer Titelseite eine Karikatur veröffentlicht, die den türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan als Affen zeigt. Unter dem Titel "Der lange Arm von Erdogan" zeigt das auflagenstärkste Blatt des Landes den türkischen Präsidenten als wütenden Affen, der die Meinungs- und Pressefreiheit in Europa unterdrückt - symbolisiert durch eine Frau, die von einer Faust nach unten gedrückt wird, sowie ein umgekipptes Tintenfass und zerbrochene Stifte.

Der Grund für die Karikatur war die kurzzeitige Festnahme der niederländischen Kolumnistin Ebru Umar durch türkische Behörden. Zwar wurde die aus der Türkei stammende Niederländerin aus der Haft entlassen, darf aber das Land selbst nicht verlassen - vermutlich wegen Kritik am türkischen Präsidenten Erdogan. Ebenfalls wurde in ihre Amsterdamer Wohnung eingebrochen. Umar selbst sieht darin einen Zusammenhang.

In einem Kommentar schrieb De Telegraaf

"Dass der türkische Präsident Erdogan wenig übrig hat für demokratische Prinzipien, kann nicht überraschen. Unter seinem nationalistisch-islamischen Regime sind in den vergangenen Jahren Proteste in Istanbul niedergeschlagen worden. Intellektuelle und Literaten wurden eingesperrt und türkische Journalisten mundtot gemacht. Europäische Politiker, die nun überrascht sind, dass die Türkei auch westliche Satiriker und Kolumnisten im Visier hat, sind daran mitschuldig. Europa fördert dieses Imponiergehabe noch, indem es Geschäfte mit Erdogan macht. Die EU hat dem türkischen Präsidenten den roten Teppich ausgerollt, als sie ihn wegen der Flüchtlingskrise brauchte. Dafür muss nun teuer bezahlt werden. Erdogan ist ein türkischer Putin, ein gewissenloser Machtpolitiker, der salbungsvolle Worte als Zeichen der Schwäche auslegt. (...) Eines muss deutlich gesagt werden: Mit einem Potentaten wie Erdogan am Ruder beweist die Türkei nur einmal mehr, dass sie in der EU nichts zu suchen hat."

Kommentare