Von der Rechtspopulistin zur Sextherapeutin

Nicole Beutler in ungewohnter Rolle: Als Rechtsauslegerin bei der "Soko Donau"
Nicole Beutler über ihre Rollen bei "SOKO Donau" und als Therapeutin bei den "Vorstadtweibern".

KURIER: Sie spielen in der "SOKO Donau" eine Rechtspopulistin. Fiel die Vorbereitung sehr schwer? Oder sind die einschlägigen Schablonen ohnedies im Fernsehen omnipräsent?

Nicole Beutler: Ich habe mir viele Reden angehört: Diesen Duktus in der Sprache, diese ganz spezielle Polemik, die die da anwenden. Denn ich kenne das aus dem Fernsehen, habe es aber nicht so sehr in mir. Die Rolle einer rechten Politikerin ist mir genauso fern wie zum Beispiel die Rolle einer Mörderin – zur Vorbereitung muss ich mich in beides sehr intensiv hineindenken.

Wie war der Dreh für Sie?

Für mich waren das teilweise befremdliche Situationen. Wir hatten zum Beispiel eine große Szene, wo ich auf dem Markt stehe und Reden halte. Im Hintergrund waren die Statisten, die die Marktverkäufer aus aller Herren Länder gespielt haben. Es war wirklich so, dass ich meine Texte gesprochen habe und mich nachher bei allen entschuldigt habe, weil sie sich das anhören mussten (lacht).

Wie haben die Statisten auf Sie reagiert?

Sie waren sehr entzückend. Es war vor allem für mich befremdlich. Es hat sich einfach schlecht angefühlt.

Der "Bergdoktor" ist die meistgesehene Serie im deutschsprachigen Raum. Sie spielen die Arzthelferin Irena Bornholm. Wirkt sich die Serienpräsenz aufs Leben aus?

Mein Leben hat sich dadurch eigentlich nicht geändert, weil meine Rolle eher eine resche Figur ist. Ich bin dort nicht die erste Sympathieträgerin (lacht).

In der zweiten Staffel der "Vorstadtweiber" spielen Sie eine Sexualtherapeutin. Wie kam es zu der Rolle?

Beim Casting wusste ich noch nicht genau, was da eigentlich gecastet wird. Dann kam die Anfrage für die Sexualtherapeutin. Ich habe mir gedacht: "Uh! Da ist wohl einiges zu tun." Und so kommt es dann auch. Was mich freut: Der "Bergdoktor" ist die derzeit erfolgreichste deutsche Fernsehserie. Genauso sind die "Vorstadtweiber" die erfolgreichste österreichische Fernsehserie. In beiden in durchgehenden Rollen dabei zu sein, ehrt mich.

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