Mundgeruch, bitte

Das Irritierende am „Tatort“ ist, dass er gerne so tut, als wäre er echt. Und dann so manieriert und gekünstelt daherkommt, dass die Glaubwürdigkeit erst recht wieder dahin ist.

Am letzten Sonntag zum Beispiel:

Wieso waren die leukämiekranken Spendensammler allesamt angezogen wie Waisenkinder aus einem Charles-Dickens-Roman? Und muss es, wenn der Kriminalhauptkommissar sich schon höchst unprofessionell in eine Verdächtige verknallt, gleich Sex im Kino mit anschließendem Krankenhausaufenthalt sein? Und wieso rennen zwei Ermittler stundenlang in Handschellen aneinandergefesselt durch die Gegend?

Im nächsten „Tatort“ bitte: Ein Kommissar muss aufs Klo, der zweite ist mit seinem neuen Schuppenshampoo unzufrieden, der Verdächtige hat Mundgeruch und die Dienststelle wird wegen Asbest-Verdachts geräumt.

Wir sind ja hier nicht bei Rosamunde Pilcher.

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