"Leute wie Sie. Und dieser Kohl"

Zur ARTE-Sendung Willkommen auf dem Land! 6: Rita (Senta Berger) schmiedet große Pläne ... © ZDF/Conny Klein Foto: ZDF Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 881 422 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv
Senta Berger sucht in "Willkommen am Land" ihr Glück in der östlichen Provinz.

Wir sind da drüben eingezogen.“ „Ich weiß.“ „Wir kommen aus Berlin.“ „Donnert man da auch in der Mittagspause die Flaschen in den Container?“

„Willkommen auf dem Land“, ein TV-Film mit Senta Berger, den ARTE am Freitag um 20.15 Uhr zeigt, handelt von der Lust des Großstädters am vermeintlich ach-so-schönen Landleben. Rita und ihr Mann Leo (Günther Maria Halmer) ziehen ins ostdeutsche Mecklenburg-Vorpommern. Doch statt Ruhe, Garten und Idylle erwarten sie erst einmal Probleme. Die Nachbarn sind unfreundlich, Leo findet keinen adäquaten Job und die 13-jährige Enkelin haut nach einem Streit mit der Oma ab.

Das Drehbuch stammt von Grimme-Preisträgerin Laila Stieler, die u. a. an Drehbüchern zu Andreas-Dresen-Filmen mitgewirkt hat. Die Dialoge gehen über die üblichen Fernsehfilm-Plattitüden hinaus: So entwickelt sich oben zitiertes Gespräch zu einer politischen Diskussion – die nur daneben gehen kann. „Meine Generation hatte ja einiges an Sympathien für die DDR. Also für die kommunistische Idee. Also theoretisch.“ „Theoretisch?“ „Praktisch hat’s ja nicht funktioniert.“ „Was?“ „Die Entwicklung hat ja direkt in den Abgrund geführt. Leider.“ „Uns hat was ganz anderes in den Abgrun d geführt. Leute wie Sie. Und dieser Kohl.“

Es wäre keine Fernseh-Komödie, wenn sich am Schluss nicht doch alles zum Guten wenden würde. Aber der Weg dahin ist verhältnismäßig kurzweilig und anspruchsvoll – nicht zuletzt dank der beiden sehenswerten Hauptdarsteller.

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