Krautreporter haben genug Geld gesammelt

Krautreporter haben genug Geld gesammelt
Das innovative Online-Magazin Krautreporter hat sein Crowdfunding-Ziel von 900.000 Euro erreicht. Das Projekt will hochwertigen Journalismus ohne Werbung anbieten.

Die Crowdfunding-Kampagne von Krautreporter hat eine Punktlandung hingelegt. Elf Stunden vor dem Ablaufen der Frist wurde das Ziel von 15.000 Unterstützern erreicht. Das deutsche Projekt will ein Online-Magazin vollständig durch Abos finanzieren und dabei auf Werbung verzichten.

Im Team von Krautreporter finden sich unter anderem der bekannte Medien-Journalist und Blogger Stefan Niggemeier sowie der TV-Moderator Richard Gutjahr. Ein Jahres-Abo kostet 60 Euro, fünf Euro pro Monat.

Lange Zeit sah es so aus, als würde das Ziel verfehlt werden. Dank einer geschickten Social Media-Kampagne legte man jedoch einen fulminanten Endspurt hin. Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie bei Kickstarter: Wäre das Ziel von 15.000 Unterstützern, insgesamt 900.000 Euro, verfehlt worden, hätte das Projekt keine Finanzierung erhalten.

Die Idee, ein eigenes Medium zu gründen, haben schon viele Journalisten gewälzt. Kein Wunder: Der Wandel im Journalismus, der unter dem Einfluss des Internet zunehmend unter Druck gerät, wird für viele spürbar.

Eine mögliche Antwort auf die Frage, wie man denn im Zeitalter des Internet ein Medium völlig neu gründen könnte, ohne, dass es sich auf Katzenfotos und nackte Haut spezialisiert, hat das deutsche Kollektiv Krautreporter gefunden. Der Name ist ein Wortspiel aus "Kraut" (englische Negativ-Bezeichnung für Deutsche), "Crowd" (sprich: Kraut) und Reporter. Wobei der "Crowd" die Finanzierung zukommt, damit die Journalisten frei von jeglichen Erlöszwängen auf dem Werbemarkt schreiben können.

Vorab-Abos

Erstes Ziel des deutschen Start-up-Mediums war das Sammeln von Geld für Vorab-Abos. 60 Euro kostet die Gründer-Gebühr für das Web-Magazin. Bis Mitternacht wurden die Gelder noch angenommen.

Vor allem prominente Journalisten verliehen dem Projekt im Web den letzten Schwung, in dem sie offen bekundeten, eine Mitgliedschaft für die Krautreporter gekauft zu haben und das Projekt über den Klee lobten.

Auch Kritiker an dem Projekt gibt es: So sei nicht klar, welche Storys die Plattform eigentlich anbieten würde. Auch die Rechtsform schien zuletzt noch strittig.

An bekannten Namen sind unter anderem Medienkritiker Stefan Niggemeier, Blogger Richard Gutjahr und der auf Militär spezialisierte Autor Thomas Wiegold mit an Bord.

Der Name geht auch auf den Begriff Crowdfunding zurück, womit ein Vorteil des Internet genutzt wird: Bei dem Sammeln von Geld auf diese Weise verpflichtet sich eine große Gruppe von Menschen, mit ihren Beiträgen ein Startup zu finanzieren.

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