Journalistisches "Urgestein" Helen Thomas gestorben

Berichtete als White-House-Korrespondentin über alle Präsidenten von Kennedy bis Obama.

Die bekannte US-Journalistin und White-House-Korrespondentin Helen Thomas ist tot. Sie starb am Samstag im Alter von 92 Jahren. Das bestätigte laut US-Medien die Journalisten-Vereinigung Gridiron-Club in Washington, deren erstes weibliches Mitglied Thomas war. Den Angaben zufolge starb sie nach langer Krankheit in ihrem Haus in der US-Bundeshauptstadt.

Ihre Karriere erstreckte sich über Jahrzehnte. Als White-House-Korrespondentin berichtete sie über alle Präsidenten von John F. Kennedy bis zu Barack Obama. Ihre 57 Jahre währende Tätigkeit für die Nachrichtenagentur UPI brachte ihr bei Pressekonferenzen im Weißen Haus einen Platz in der ersten Reihe ein.

Es war auch Tradition, dass die linksgerichtete Thomas stets die erste Frage stellen durfte, wenn der Präsident selbst vor die Journalisten trat. Das machte ihr Gesicht über die USA hinaus bekannt.

Oft waren ihre Fragen provozierend und hartnäckig, mit zunehmendem Alter verstärkte sich das noch.

In ihrem letzten Jahrzehnt als Journalistin war Thomas Kolumnistin für die Hearst-Zeitungen. Ihre Karriere endete 2010 wegen einer umstrittenen Bemerkung, die ein Mikrofon aufgefangen hatte. Ein Rabbiner hatte sie damals auf dem Rasen des Weißen Hauses um einen Kommentar zu Israel gebeten. Sie antwortete: "Sag ihnen, sie sollen zum Teufel noch mal aus Palästina verschwinden."

Kommentare