Informationsqualität schafft Zahlungsbereitschaft

Verlauf und Entwicklung der Zahlungsbereitschaft für Paid Content über einen Zeitraum von zehn Jahren aus einer Anfang Juni 2013 veröffentlichen W3B-Analyse. (c: fittkau & maaß)
de"Medien müssen intelligente und akzeptierte Modelle entwickeln, um Zahlungsbereitschaft für gut recherchierte Informationen abzugreifen und umgekehrt verhindern, dass diese gut recherchierten Informationen - auch - kostenlos zur Verfügung stehen". Ein klar formuliertes Postulat und fast schon ein Arbeitsauftrag. Beides kommt von TNS Infratest und ist eine Schlußfolgerung aus der Analyse der Wahrnehmung von und Bedürfnissen nach Informationsqualität in Deutschland innerhalb der vergangenen fünf Jahren durch Medien-Konsumenten.

TNS Infratest "bilanzierte" die Deckung von Informationsbedürfnissen in den Mediengattungen Tageszeitung, Zeitschriften, Radio, Fernsehen und Internet.

Dabei wurden Menschen befragt ob sie von den von ihnen genutzten Medien sehr viel besser/besser oder sehr viel schlechter/schlechter innerhalb des Zeitraums informiert wurden. Aus der Gegenüberstellung dieser Bewertungskategorien entstand dann ein "Saldo". Und folgende "Bilanz":

  • Zeitschrift + 7 Prozent (23 Prozent Verbesserung - 16 Prozent Verschlechterung);
  • Tageszeitung + 18 Prozent (30 Prozent Verbesserung - 18 Prozent Verschlechterung);
  • TV + 27 Prozent (42 Prozent Verbesserung - 15 Prozent Verschlechterung);
  • Radio + 27 Prozent (37 Prozent Verbesserung - 10 Prozent Verschlechterung);
  • Internet + 55 Prozent (60 Prozent Verbesserung - 5 Prozent Verschlechterung).

"Die großen klassischen und die neuen Medien decken die individuellen Informationsbedürfnisse noch besser", resümiert Hartmut Scheffler, Geschäftsführer von TNS Infratest, dieses Befragungsergebnis. In der Interpretation der "Saldo"-Ergebnisse, merkt er an, ist mitzubedenken, dass ein "größerer positiver Saldo natürlich automatisch eine bessere Informationsqualität insgesamt heißt".

Was das Befragungsergebnis jedoch belegt und auch nachvollziehbar ist, ist, dass Medien mit hohem Qualitätsniveau in der Informationsvermittlung deutlich schwerer qualitativ aufwärts zu entwickeln sind als jene Medien, die ihre Qualitätsmaßstab darunter angelegt haben.

TNS Infratest ging in Zuge dessen der Frage nach, welche, von Internet-Nutzern akzeptierte Informationsqualität gegeben sein müsste, um Medien-Inhalte auch zu bezahlen.

Dabei bekannten 63 Prozent der befragten deutschen Online-Medienkonsumenten, dass sie "gut recherchierte Informationen schätzen und bereit sind, diese gedruckt oder digital zu bezahlen". Gleichzeitig bevorzugen 64 Prozent das Internet, um dort "kostenlose Informationen zu suchen" und zu finden, um kein "Geld für Zeitschriften und Zeitungen auszugeben".

Diesen Widerspruch löst man bei TNS Infratest mit der Schlußfolgerung auf, dass gut recherchierte, exklusive Inhalte auch bezahlt werden und keinenfalls kostenlos zugänglich sind.

atmedia.at

Kommentare