"Ich als Zuschauer will so was sehen"
Wenn es den „Tatort“ nicht schon seit 1970 geben würde, man hätte ihn für Til Schweiger erfinden müssen.
Oder umgekehrt: Warum ist Schweiger nicht schon seit vielen Jahren „Tatort“-Kommissar (und macht dafür keine anderen Filme mehr)?
Schon die erste Szene der ersten Folge mit dem neuen Hamburger Kommissar Nick Tschiller macht alles klar. Tschiller, standesgemäß in schwarzer Lederjacke, gerät bei einer routinemäßigen Wohnungsüberprüfung in eine Schießerei. Am Schluss sind drei Männer tot und Tschiller hat bewiesen, dass er ein echt harter Hund ist. Kein Scheiß. Dass eine StaatsanwältIN auf ihn angesetzt wird, ist quasi die Adelung. Dazu kommt eine Tochter, wegen der Tschiller von Frankfurt nach Hamburg gewechselt ist. Die 15-jährige Lenny, gespielt von Schweigers Tochter Luna, moniert, dass der Papa keine Eier kochen kann. Dabei, ganz ehrlich: entweder kochen oder haben.
Erste Eindrücke vom neuen "Tatort"
Tschiller entspricht in vielen Hinsichten dem typischen, vom Leben gezeichneten „Tatort“-Helden. Schweiger: „Der neue Hauptkommissar ist nicht mehr so gut auf den Beinen und er ist auch nicht mehr der Jüngste, trotzdem fackelt er nicht lange, wenn sein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit verletzt wird.“ Gegenüber dem Spiegel räumte Schweiger gewisse Parallelen zwischen sich und Tschiller ein. Er habe die Figur mitentwickelt, „natürlich steckt in ihr meine Sicht aufs Leben, meine Ideen eines starken Charakters.“
Für „revolutionär“ hält er die Handlung des Krimis: „Ich finde, uns ist im deutschen Fernsehen etwas völlig Neuartiges geglückt. Wir haben mit dem Erzählmuster gebrochen. In der Regel gibt es am Anfang eine Leiche, dann wird ermittelt. Bei uns gibt es gleich zu Anfang drei Tote. In einem Akt der Selbstverteidigung erschießt Tschiller eine Bande von Mädchenhändlern. Drei Tote in den ersten Minuten, das ist eine Revolution. Ich als Zuschauer will so etwas sehen.“
Vorspann
Tataaa, tataaa ...
Kommentare