Holender lobt Haneke und rügt Philharmoniker

Holender und Haneke
"KulTour" berichtet über Michael Hanekes Operntriumph in Madrid (ServusTV, 18.30 Uhr).

Das ist die beste Produktion, die ich in meiner 60-jährigen Opernlaufbahn gesehen habe“, sagt Ioan Holender. „ Erstmals hat man gesehen, was Mozart wollte: keine wienerische Posse.“

Die Produktion: Mozarts „Così fan tutte“ in Madrid in der Regie von Michael Haneke und mit Dirigent Sylvain Cambreling. Die Premiere wurde von internationalen Medien gefeiert. Am Samstag, berichtet Holender für Servus TV („KultTour mit Holender“, 18.30) über den Triumph. Haneke stand Holender auch eine Stunde lang Rede und Antwort.

Dass diese Opern-Produktion nicht – wie geplant – in Wien zu sehen sei, bezeichnet Holender als „Schädigung für alle, die Oper mögen und mögen sollten“.

Holender hat aber auch zu anderen aktuellen Themen eine dezidierte Meinung. Etwa zum Streit bei den Salzburger Festspielen: „Es wäre in der Ära Karajan und auch noch in der Mortier-Zeit undenkbar gewesen, nur über das Geld zu reden. Lasst Pereira doch in Ruhe arbeiten! Wenn er das Geld selbst aufstellt, ist das doch in Ordnung.“

Und zur Debatte über die Aufarbeitung der Rolle der Wiener Philharmoniker in der NS-Zeit: „Es liegt doch auf der Hand, die dringende Frage zu stellen: Warum erst jetzt und ausgerechnet jetzt und nicht schon viel früher?“ Am Sonntag wollen die Philharmoniker auch den Namen desjenigen präsentieren, der noch in den 60er-Jahren dem ehemaligen NS-Gauleiter Baldur von Schirach den Ehrenring des Orchesters überreicht hatte. Holender: „Gut, dass etwas passiert. Aber das geschieht nur unter dem Druck der Medien. Das Orchester agiert nicht, sondern reagiert wieder einmal nur.“

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