Die Krautreporter sind im Finanz-Endspurt

Die Krautreporter sind im Finanz-Endspurt
Reporter planen Journalismus ohne Werbung. Bis heute wird dafür Geld gesammelt.

Die Idee, ein eigenes Medium zu gründen, haben schon viele Journalisten gewälzt. Kein Wunder: Der Wandel im Journalismus, der unter dem Einfluss des Internet zunehmend unter Druck gerät, wird für viele spürbar.

Eine mögliche Antwort auf die Frage, wie man denn im Zeitalter des Internet ein Medium völlig neu gründen könnte, ohne, dass es sich auf Katzenfotos und nackte Haut spezialisiert, hat das deutsche Kollektiv Krautreporter gefunden. Der Name ist ein Wortspiel aus "Kraut" (englische Negativ-Bezeichnung für Deutsche), "Crowd" (sprich: Kraut) und Reporter. Wobei der "Crowd" die Finanzierung zukommt, damit die Journalisten frei von jeglichen Erlöszwängen auf dem Werbemarkt schreiben können.

Vorab-Abos

Erstes Ziel des deutschen Start-up-Mediums war das Sammeln von Geld für Vorab-Abos. 60 Euro kostet die Gründer-Gebühr für das Web-Magazin. Wenn bis Freitag, 13. Juni, 900.000 Euro zusammenkommen, gilt das Projekt als ausfinanziert, und das Webmagazin kann starten. Am Donnerstag standen die Marker bereits bei 11.800 von 15.000 notwendigen Unterstützern. Bis Mitternacht werden die Gelder noch angenommen.

Vor allem prominente Journalisten verliehen dem Projekt im Web den letzten Schwung, in dem sie offen bekundeten, eine Mitgliedschaft für die Krautreporter gekauft zu haben und das Projekt über den Klee lobten.

Auch Kritiker an dem Projekt gibt es: So sei nicht klar, welche Storys die Plattform eigentlich anbieten würde. Auch die Rechtsform schien zuletzt noch strittig.

An bekannten Namen sind unter anderem Medienkritiker Stefan Niggemeier, Blogger Richard Gutjahr und der auf Militär spezialisierte Autor Thomas Wiegold mit an Bord.

Der Name geht auch auf den Begriff Crowdfunding zurück, womit ein Vorteil des Internet genutzt wird: Bei dem Sammeln von Geld auf diese Weise verpflichtet sich eine große Gruppe von Menschen, mit ihren Beiträgen ein Startup zu finanzieren.

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