Die EU-Spitzenkandidaten im interaktiven TV-Duell

"#tvDuell"-Interviewer-Duo Ingrid Thurnher und Peter Frey
Am Donnerstag treffen Jean-Claude Juncker und Martin Schulz in Berlin aufeinander.

Geschichte soll laut ZDF-Chefredakteur Peter Frey am Donnerstagabend (ORF2, 20:15 Uhr) geschrieben werden, wenn sich zum ersten Mal vor einer Europawahl die beiden Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker (EVP) und Martin Schulz (SPE) einem deutschsprachigen TV-Duell stellen. Geschichtsträchtig ist dabei auch die Zusammenarbeit von ORF und ZDF. Laut ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher, die neben Frey die Konfrontation moderieren wird, ist die Kooperation „ein Muss", "da es weder österreichische noch deutsche, sondern nur europäische Interessen und Fragen gibt.“

Übertragen wird direkt aus dem ZDF-Studio in Berlin. Dafür wurde im überdachten Innenhof des Hauses eine kleine, runde, in EU-Blau gehaltene Arena aufgebaut, in der sich „Juncker und Schulz duellieren, ihre Unterschiede herausarbeiten und ihr Profil schärfen sollen“, betont Frey beim Pressegespräch am Dienstag. Er will, wenn nötig, auch „konkrete Ja oder Nein-Fragen stellen“. Dabei „wollen wir uns auf Themen stürzen, die die Menschen in ganz Europa beschäftigen“, ergänzt Thurnher. Zum Beispiel wie Europa mit der Krise in der Ukraine umgeht, die Finanzprobleme mancher Mitgliedsstaaten, oder wie groß die Union noch werden soll. Besonders wichtig ist den beiden Journalisten, dass den Menschen klar wird, wie wichtig Brüssel ist, auch wenn es geografisch weit weg ist. Aber „vieles, von dem was auf nationaler Ebene passiert, kommt aus Brüssel“, erklärt die ORF-Journalistin.

#tvDuell

Dafür haben die Zuseher auch erstmals vor einer EU-Wahl die Möglichkeit, direkt Einfluss auf das Geschehen im Studio zu üben. Bereits vor einigen Wochen starteten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender einen Aufruf, Fragen einzusenden. Mit dem Rücklauf ist Frey bisher „ganz zufrieden“. Damit eine Dynamik entsteht, kann sich auch jeder während des Duells via Facebook und Twitter unter dem Hashtag #tvDuell zu Wort melden.

Ebenfalls sollen während der Sendung Reaktionen der Zuschauer an die Kontrahenten weitergegeben werden. Bei der Auswahl der Wählerfragen versucht das Team repräsentativ zu sein und die am häufigsten gestellten Fragen an die beiden Politiker zu richten. Diese müssen ihre Standpunkte in der Diskussion artikulieren und auf ein Schlussstatement verzichten. Dennoch wird „sich am Ende herausstellen, dass 90 Minuten zu kurz sind“, ist sich Frey sicher und hofft, dass allen Menschen klar wird, „warum es wichtig ist, wählen zu gehen.“

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