DSDS: Ein Showdampfer setzt Rost an
Wenn es nicht spannend ist, muss es spannend gemacht werden. Die Frage, die vor dem diesjährigen „Deutschland sucht den Superstar“-Finale schlaflose Nächte verursacht: Wird Lisa Wohlgemuth singen können? Frau Wohlgemuth ist 21 Jahre jung, eine von zwei Finalistinnen der Singshow mit Dieter Bohlen – und an einer Kehlkopfentzündung erkrankt. Sie werde mit Antibiotika behandelt und habe Sprechverbot, teilte RTL mit. „Wir hoffen, dass sie antreten kann.“ Ihre Konkurrentin: Die 24-jährige Schlagersängerin Beatrice Egli, die mit dem Song „Mein Herz“ antreten wird.
Sollte irgendwer von der Sorge um Wohlgemuts Wohlbefinden zum Einschalten bewogen werden: Den Sender würd’ es freuen. Die „DsdS“-Quoten haben nämlich schon bessere Zeiten gesehen. Die Zuschauerzahl lag in Deutschland beim Halbfinale unter vier Millionen, in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen bei 18,2 Prozent. RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger hatte jüngst im Spiegel Kritik an der Show geäußert: „Wir müssen mutiger, risikofreudiger, schneller werden“, sagte er. Der bisherige Ablauf habe sich überlebt, und nach zehn Jahren reiche es nicht mehr, „an kleinen Rädchen zu drehen“ – man müsse drastischer werden.
„Deutschland sucht den Superstar“-Produzentin Ute Biernat bemängelte in einem Interview Dieter Bohlens Dauerpräsenz im Fernsehen. Man müsse „aufpassen, wie man das frisch hält – und ob man das nicht zurückfährt. Aus unternehmerischer Sicht sage ich: Immer weitermachen! Aber man muss sehen: Wann wird es den Leuten zu viel? Ich würde ungern komplett aufhören, aber vielleicht kürzer erzählen.“
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