"Charlie Hebdo" soll in mehreren Ländern erscheinen

Ein Transparent mit dem Schriftzug "Je suis Charlie" wurde am Festivalpalast in Cannes aufgezogen.
Das Satire-Magazin wird nach dem Anschlag in Paris in einer Auflage von einer Million gedruckt.

Die neue Ausgabe des französischen Satire-Magazins "Charlie Hebdo" soll neben Frankreich auch in mehreren weiteren Ländern erscheinen. Wie am Freitag aus Pressekreisen verlautete, soll das Magazin auf jeden Fall in Spanien und der Schweiz verbreitet werden, doch verhandle der Vertreiber MLP auch mit Partnern in weiteren Ländern. Eine Auslieferung nach Österreich soll es aber nicht geben.

"Wir haben sehr viele Anfragen, aber eine Erscheinung in Österreich ist nicht vorgesehen", sagte eine Mitarbeiterin der Buchhandlung Morawa am Samstag gegenüber der APA. Eine Anfrage an die zentrale Hauptauslieferung, die ganz Österreich mit Zeitschriften versorgt, habe dies ergeben.

Millionen-Auflage geplant

Die am kommenden Mittwoch erscheinende Ausgabe ist die Erste seit dem blutigen Anschlag am Mittwoch auf die Redaktion in Paris, bei dem zwei Islamisten zwölf Menschen töteten, darunter vier Zeichner. Die "Ausgabe der Überlebenden" soll statt der üblichen 60.000 Exemplare mit einer Auflage von einer Million gedruckt werden.

Den Angaben zufolge wollen auch Länder, die sonst allenfalls eine Handvoll Exemplare abnehmen, dieses Mal mehrere tausend anfordern. Der neue Chefredakteur des Magazins, Gerard Biard, kündigte am Freitag an, dass die Ausgabe Zeichnungen der gesamten Redaktion, einschließlich der vier getöteten Karikaturisten, enthalten werde.

Die Ausgabe erscheint mit Unterstützung anderer Zeitungen sowie der Pressevertreiber, die für die neue Ausgabe kein Geld nehmen wollen. "Charlie Hebdo" litt bereits vor dem Anschlag unter schweren finanziellen Problemen. Die überlebenden Mitarbeiter waren nach dem Anschlag gezwungen, ihre Redaktionsräume zu verlassen und bei der Zeitung "Liberation" Zuflucht zu suchen. "Charlie Hebdo" ist für islamkritische Karikaturen bekannt. Die Attentäter gaben selber an, mit ihrem Anschlag den Propheten Mohammed "gerächt" zu haben.

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