Die Anwälte der Toten

Dank der Gerichtsmediziner weiß Frau R. heute, dass sich ihre Tochter nicht selbst umgebracht hat
"Am Schauplatz Gericht" zeigt, wie Rechtsmediziner Mordfälle lösen.

In Linz wird vor 23 Jahren die Kellnerin Monika S. brutal ermordet. Vom Täter fehlt jede Spur, Monikas Angehörige schaffen es jahrelang nicht, mit den Geschehnissen abzuschließen. Erst 2013 kommt Licht ins Dunkel. Gerichtsmediziner können durch DNA-Spuren auf der Kleidung der Toten den Täter feststellen, der zu 19 Jahren Haft verurteilt wird.

Der Mord an Monika S. ist einer von zahlreichen Fällen, die nur dank der Arbeit von Forensikern gelöst werden konnten. In der aktuellen Ausgabe von "Am Schauplatz Gericht" zeigt Gudrun Kampelmüller am heutigen Donnerstag ab 21.05 Uhr auf ORF2, wie wichtig die Arbeit der Gerichtsmediziner bei der Aufklärung von Tötungsdelikten ist. Sie besuchte die Familien von vier Personen, deren Tod den Ermittlern lange Zeit Rätsel aufgab. Unter ihnen Frau R., die nach dem Ableben ihrer Tochter Sandra nicht an einen Selbstmord glaubte oder die Eltern von Julian, die Gewissheit über den mysteriösen Autounfall ihres Sohnes haben wollten. Erst eine Obduktion konnte in diesen Fällen die Wahrheit ans Licht bringen, denn nur durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung kann die Todesursache eindeutig festgestellt werden.

So aufschlussreich eine Obduktionen der Opfer aber auch sein mag, so schwierig sind derzeit die Rahmenbedingungen für die Gerichtsmedizin in Österreich. Die Zahl der Autopsien ging im Raum Wien von ehemals 3000 auf 400 pro Jahr zurück. Experten befürchten, dass Tötungsdelikte dadurch vielfach unentdeckt bleiben.

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