Töten bei den Schweden
Schweden ist ein blutiges Terrain – das wissen wir spätestens seit Henning Mankells Wallander, der auch den Weg auf die Fernsehschirme fand. So idyllisch das skandinavische Land sein mag, so hervorragend ist sein Ruf für düstere Verbrechensserien der schwärzesten Art. Auf einem solchen Erbe lässt sich gut aufbauen. Sky und der schwedische Kanal5 erweitern den Rahmen nun: Mit "100 Code" schlagen sie die Brücke nach Amerika, inhaltlich wie ästhetisch. Bei der Serie, die gerade rund um Stockholm gedreht wird, trifft ein New Yorker Ermittler in Schweden ein, um eine brutale Mordserie aufzuklären. Sein ortsansässiger Kollege und er kommen miteinander nur schlecht zurecht und arbeiten sich an wechselseitigen Vorurteilen ab. Was beide hingegen eint: Ein brutaler Mörder muss gefangen werden und eigene Dämonen im Zaum gehalten werden. Denn beide haben eine Last aus der Vergangenheit zu tragen. Besetzt ist die Produktion hochkarätig: Michel Nyqist, dessen Vielseitigkeit ihn schon vom schwedischen Krimi zum Mission Impossible-Bösewicht brachten, spielt den misstrauischen Schweden. Sein Konterpart ist Dominic Monaghan, bekannt aus "Lost" und "Herr der Ringe" und hier als stets abgesandelter US-Cop im Bild.
Die Serie soll um einige Nuancen düsterer werden, als man das vom schwedischen Krimi gewohnt ist, und dürfte eher an den heurigen US-Serienhit "True Detective" gemahnen. "Wer weiß, vielleicht sind wir das neue ,True Detective‘", räumte Monaghan vor Journalisten unumwunden ein.
US-Geschmack
Das echte Schweden ist übrigens gar nicht düster: Die Euphorie über den internationalen Dreh beflügelt sogar die Taxifahrer, die beseelt über die Dreharbeiten rund um Stockholm zu dozieren wissen, während sie die eingeflogenen Reporter zum Drehort fahren.
Kommentare