Athen soll sparen statt Steuern erhöhen

Der Leiter der Task-Force Griechenland, Horst Reichenbach, würde gerne mehr Einsparungen statt Steuererhöhungen sehen.

Der hochverschuldete Euro-Staat Griechenland sollte nach Ansicht der EU-Task-Force bei der Haushaltskonsolidierung stärker auf Einsparungen setzen. "Griechenland setzt mehr auf Steuererhöhungen. Eine Umsteuerung auf mehr Einsparungen wäre erstrebenswert", sagte der Leiter der Task-Force der EU-Kommission für Griechenland, Horst Reichenbach, am Donnerstag in Berlin.

Zugleich warnte er davor, bei den Reformen die griechischen Banken zu sehr unter Druck zu setzen. Anders als in Irland seien diese nicht die Ursache des Verlusts der Wettbewerbsfähigkeit gewesen. "Es ist sehr wichtig, bei den Verhandlungen über die private Gläubigerbeteiligung sicherzustellen, dass die Finanzmöglichkeiten der Unternehmen nicht völlig unterminiert werden, weil die griechischen Banken weiter in ihrer Misere fortfahren." Ausdrücklich betonte Reichenbach, dass Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit durch Reformen stärken könne. Dabei helfe eine Absenkung der Löhne um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr.

Task-Force

Die Griechenland Task-Force wurde beim EU-Gipfel am 23. Juni 2011 ins Leben gerufen und soll den Hellenen bei der Umsetzung der von EU und IWF auferlegten Sparprogramme auf die Finger schauen und und vierteljährlich Berichte liefern.

Vorsitzender ist Horst Reichenbach, seines Zeichens auch Vorsitzender der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Die Koordination der Task-Force hat EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn über. Sitz der Arbeitsgruppe ist Brüssel, ein Unterstützungsteam sitzt in Athen. Reichenbach rechnet damit, dass die Taskforce mindestens zwei bis drei Jahre in Griechenland tätig sein wird.

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