Superbenzin teuer wie nie

Bis Ende des Jahres rechnet der Automobilclub mit insgesamt sechs Milliarden Euro an Einnahmen.
Mit 1,534 Euro pro Liter Superbenzin wurde laut ARBÖ ein neues Allzeithoch erreicht. Entspannung ist nicht zu erwarten.

Eurosuper war - nicht inflationsbereinigt - noch nie so teuer wie am Dienstag. Mit einem Durchschnittspreis von 1,534 Euro pro Liter wurde laut ARBÖ ein neues Allzeithoch erreicht. Der Dieselpreis hatte vor zwei Wochen, am 5. September, mit 1,450 Euro pro Liter seinen historischen Höchstwert erreicht. Für die Autofahrer hat der ARBÖ noch eine gute und eine schlechte Nachricht: Dank des Aussetzens des Agrotreibstoffes E10 sei ein weiterer Preissprung verhindert worden, aber eine Entspannung an den Rohölmärkten sei leider nicht zu erwarten.

Berlakovich: E10 ist eine Klimaschutzmaßnahme

Superbenzin teuer wie nie

Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat zwar am Montag die Einführung von E10, mit zehn Prozent pflanzlichem Treibstoff ergänztes Benzin, ausgesetzt. Grundsätzlich hält er aber an dem umstrittenen Treibstoff fest. E10 sei eine Klimaschutzmaßnahme, bekräftigte er am Dienstag im ORF-Morgenjournal. Auch die EU-Kommission "sagt nicht, dass E10 nicht eingeführt werden soll, sondern dass Biotreibstoffe generell einer neuen Bewertung unterzogen werden", so der Umweltminister. Und weiter: "Zum Stand heute ist es durchaus realistisch, dass E10 nicht jetzt, aber zu einem späteren Zeitpunkt kommen kann". In der ZiB2 hatte er am Montagabend gesagt, trotz aller Diskussion halte er es für sinnvoll, einen Teil des fossilen Treibstoffes zu ersetzen.

Berlakovich will die Diskussion darüber "auf europäischer Ebene proaktiv führen". Auch in der EU-Kommission gebe es unterschiedliche Meinungen dazu. Die EU-Institution werde im Oktober einen neuen Vorschlag machen, die Mitgliedsländer werden dann ein Jahr Zeit haben, darüber zu diskutieren. Sollte diese Diskussion ergeben, dass andere Klimaschutzmaßnahmen mehr Sinn machen, dann müsse man sich das überlegen.

Er selber habe bei der Einführung keine Fehler gemacht sondern "nur konsequent umgesetzt, zu was sich Österreich verpflichtet hat". Für einen Rücktritt sieht Berlakovich keinen Grund, da E10 "nur eine von vielen Klimaschutzmaßnahmen" sei. Berlakovich hatte bis zum Montag an der Beimischung ab 1. Oktober festgehalten, obwohl er innerhalb Österreichs, abgesehen von der Agrarlobby, kaum mehr Unterstützung hatte und auch die EU-Kommission schon vor einer Woche in einem inoffiziellen Papier für die Reduzierung des Anteils pflanzlichen Treibstoffes plädiert hatte.

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