Apple-Händler mcworld ist pleite

Apple-Händler mcworld ist pleite
148 Arbeitnehmer sind betroffen, Gläubigern wird Quote von 20 Prozent angeboten.

Die mcworld computervertriebs gmbh mit Sitz in Wien hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER. 148 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, 30 Mitarbeiter sollen im Zuge des Insolvenzverfahrens gekündigt werden. Den Gläubigern wird eine 20-Prozent-Quote geboten.

Als Insolvenzursache werden kostenintensive Übernahmen und Transaktionen angeführt. So hat die mcworld gmbh im Dezember 2012, die damals nur sechs Standorte hatte, das größere Unternehmen mcshark mit zwölf Geschäften übernommen. „Die Finanzierungshürden waren beim Abschluss der Verträge auch nach intensiven Experten-Prüfungen nicht ersichtlich und vorhersehbar“, heißt es im Insolvenzantrag. Nach einer Prüfung im Jahr 2013 musste die Bilanz 2012 berichtigt werden. Sie wies infolge einen Bilanzverlust aus. Zugleich hat die notwendige Adaptierung der bestehenden Geschäftslokale „die Liquidität des Unternehmens beeinträchtigt“.

Außerdem konnten die geplanten Umsätze im Weihnachtsgeschäft nicht realisiert werden, weil die neuen Apple-Produkte angeblich „schlecht verfügbar gewesen“ seien. Im ersten Quartal wurden Restrukturierungsmaßnahmen geprüft und Gespräche mit Investoren geführt, heißt es im Antrag weiter. Diese seien letztendlich gescheitert - es musste die Reißleine gezogen werden.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden, aber es werden Teilbetriebsschließungen notwendig sein. Laut Sanierungsantrag sollen Gespräche mit einem potenziellen Investor geführt worden sein, der „der Gesellschaft die für die Sanierung notwendigen Geldmittel zur Verfügung stellen wird, sofern sie nicht aus dem operativen Gewinn finanziert werden können.“ Dafür müssen laut Antrag aber bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Unter anderem muss eine Einigung mit den Großgläubigern über die verpfändeten Gesellschaftsanteile erzielt werden. Denn: Der Interessent will alle Anteile übernehmen.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden laut Insolvenzantrag mit einem Liquidationswert in Höhe von 12,73 Millionen Euro beziffert. Bereinigt um sogenannte Ab- und Aussonderungsrechte stehen rund 11,83 Millionen Euro Schulden zu Buche, davon entfallen 4,66 Millionen Euro auf Banken und 4,36 Millionen Euro auf Lieferanten.

Das Vermögen

Die Aktiva haben laut Antrag einen Liquidationswert in Höhe von 1,62 Millionen Euro, das freie Vermögen beträgt aber nur 726.000 Euro.

Kommentare