Apple-Aktie bricht ein

Apple-Aktie bricht ein
Die Zahl verkaufter iPhones blieb drei Millionen hinter den Erwartungen. Das iPhone 4S soll die Verkaufszahlen wieder heben.

Die Erfolgsgeschichte von Apple bekommt einen Knacks: Der kalifornische Elektronikkonzern hat zwei Wochen nach dem Tod von Konzerngründer Steve Jobs mit einer unerwartet schwachen Geschäftsbilanz seine Aktien auf Talfahrt geschickt. Das sonst für sein rasantes Wachstum berühmte Unternehmen enttäuschte am Dienstag vor allem mit überraschend geringen iPhone-Verkäufen. Der größte Umsatzbringer des Unternehmens verkaufte sich kurz vor dem Modellwechsel 17 Millionen mal, während Branchenexperten 20 Millionen erwartet hatten. Daher kletterte der Umsatz auf lediglich 28,3 Milliarden Dollar (20,7 Mrd. Euro). Die Aktien des wertvollsten Technologiekonzerns der Welt stürzten nach Bekanntgabe der Zahlen im nachbörslichen Handel um sieben Prozent ab.

Apple erklärte, die iPhone-Verkäufe hätten den Erwartungen des Konzerns entsprochen. Besonders im September hätten jedoch viele Kunden erst die Vorstellung des neuen Modells 4S abwarten wollen. "Wir haben einen Rückgang der iPhone-Verkäufe im Quartal erwartet wegen der Ankündigungen, die wir im Juni gemacht haben", sagte Finanzchef Peter Oppenheimer. Er hatte damals angekündigt, dass im Herbst das neue iPhone-Betriebssystem iOS 5 auf den Markt kommen werde. Dies habe Spekulationen über ein neues iPhone-Modell angefacht.

Mehr Macs verkauft

Ein starker Anstieg der Mac-Computerverkäufe um 27 Prozent auf 4,9 Millionen Geräte konnte die Flaute beim iPhone nicht wettmachen. Das Handy trägt nämlich zu 40 Prozent zum Jahresumsatz von Apple bei. Zudem verkaufte der Konzern 11,1 Millionen iPads. Dadurch belief sich der Nettogewinn auf 6,6 Milliarden Dollar - auch hier blieb Apple deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Die Hoffnungen bei Apple ruhen nun auf dem neuen iPhone 4S. Das Smartphone wurde in den ersten drei Tagen vier Millionen Mal verkauft und übertraf so die Bestmarke des Vorgängers um das doppelte. "Die Rückmeldung der Kunden auf das iPhone 4S war fantastisch, wir gehen mit Volldampf in die Weihnachtszeit und wir bleiben wirklich enthusiastisch, was unsere kommenden Produkte angeht", sagte Apple-Chef Tim Cook. Er bezeichnete die Quartalsergebnis als "sehr starken Abschluss eines außergewöhnlichen Geschäftsjahres 2011".

Einige Analysten rechnen damit, dass Apple im vierten Quartal bei den Lieferungen die Marke von 30 Millionen knackt - doppelt so viel wie noch vor einem Jahr. Zunächst hatten Experten enttäuscht auf die Präsentation des 4S reagiert. Sie kritisierten, dass das Gerät keine Revolution darstelle. Später gab es aber Lob vor allem für den Sprachassistenten Siri, mit dem Sprachkommandos entgegengenommen und beispielsweise Notizen gemacht werden können.

Steve Jobs war am 5. Oktober im Alter von 56 Jahren verstorben. Schon Anfang August hatte er aus gesundheitlichen Gründen die Leitung des Unternehmens an Tim Cook übertragen. Der Übergang kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Google mit seinem Betriebssystem für mobile Geräte Android inzwischen die Nummer eins ist und sich bei Smartphones und Tablets mit Firmen wie Samsung und Amazon ernstzunehmende Konkurrenz formiert.

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