Apfelbauern jubeln über saftige Ernte

Apfelbauern jubeln über saftige Ernte
Ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr wird verzeichnet. Auch alte Sorten sollen bald wieder im Supermarkt landen.

Fritz Prem ist zufrieden: Der Apfelbauer aus dem steirischen Kaindorf hat die Ernte seiner 14 Hektar Bio-Obst so gut wie eingebracht. Und die Nachfrage nach Bioware steigt konstant: "Der Markt für Saft wächst rapide. Wir haben Probleme, die Nachfrage zu erfüllen." Auch die Nachfrage von Firmen, die Baby-Nahrung herstellen, wachse stark.

Der traumhafte Herbst hat der Qualität einen ordentlichen Schub verpasst: "Das traumhafte Herbstwetter war gut für den Zuckeraufbau, zudem verringert es das Risiko von Lagerkrankheiten." So wie Prem freuen sich viele Obstbauern über die heurige Ernte.

Auch die Menge passt: "In Österreich werden wir heuer 225.000 Tonnen Äpfel ernten. Das ist ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr", ist Anton Gangl, Präsident des Bundesobstbauverbandes, optimistisch.

Hagelunwetter wären zwar auch über Österreichs Anbaugebieten niedergegangen, doch Hagelnetze hätten große Einbußen verhindert. Anders war es in Deutschland oder in Polen, wo Unwetter und Frost für Ernterückgänge sorgten. Ein Plus in Österreich, ein Minus in anderen Ländern bedeuten, dass die Preise nicht ausschlagen werden. Gangl: "Die Konsumenten können heuer ein konstantes Preisniveau erwarten."

Export

Europaweit wird heuer eine Ernte von knapp zehn Millionen Tonnen erwartet. Österreich liefert ein bis zwei Prozent davon, die großen Produzenten sind Polen oder Südtirol. In Osteuropa ist die Selbstversorgung in den vergangenen Jahren zurückgegangen, erklärt Thomas Reiter, neuer Geschäftsführer des größten heimischen Vermarkters OPST. "In einigen Ländern rechnen wir uns daher gute Exportchancen aus." Etwa 50 Prozent liefert OPST in den Export, der Rest wird vor allem über große heimische Handelsketten verkauft. Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt bei 90 Prozent.

"Wer jetzt im Supermarkt kauft, erhält bereits wunderbare neue Ware", wirbt auch Reiter für die jungen Äpfel in Top-Qualität. Mit den Handelspartnern arbeite man aktuell intensiv im Bereich Innovation: Geht es nach Reiter, sollen alte Sorten wie Ilzer Rosenapfel, Maschanzker oder Kronprinz bald wieder Einzug in den Regale halten. Ein Konzept für Verkostungen im Handel ist gerade in Ausarbeitung: "Es gibt nicht nur rote und gelbe Äpfel, sondern eine Vielzahl dazwischen."

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