Ansturm auf Münze Österreich

Rund 600 Menschen haben sich für den Kauf einer Münze zwei Stunden bei Regenwetter angestellt.
Sammelserie war nach wenigen Stunden ausverkauft. Der Zweitmarkt mit viel höheren Preisen blüht.

Mittwochfrüh am Wiener Heumarkt: Vor dem Gebäude der Münze Österreich hat sich eine lange Schlange gebildet. Rund 600 Menschen warten bei Wind und Regen rund zwei Stunden, um sich eine heiß begehrte Sammelmünze zu sichern. Mehr als 200 Interessenten hatten Pech – sie gingen leer aus. Insgesamt wurden 50.000 Stück des mittlerweile zweiten Tier-Talers ausgegeben. Die Mehrzahl der Käufer hatte sie schon zuvor im Internet reserviert. Schon am ersten Tag war das Kontingent erschöpft. Nur eine kleine Zahl war gestern direkt bei der Münze Österreich zu erwerben (maximal drei Stück pro Person).

Ansturm auf Münze Österreich
Gestartet wurde die zwölfteilige Serie im Herbst mit der Fledermaus, gefolgt nun vom Tiger. In rund drei Monaten kommt die Krokodil-Münze. Das Sammlerstück hat zwei Besonderheiten: Zum einen leuchtet durch eine besondere Prägeweise das abgebildete Tier in der Dunkelheit, zum anderen liegt der Nennwert der Münze bei drei Euro. Wer also mit der Münze im Geschäft zahlen will, kann dies tun.

Kritik

Das wäre allerdings nicht sehr klug. Denn die Münzen der Serie werden um 9,90 Euro je Stück verkauft. Auf dem Zweitmarkt liegen die Preise der Fledermaus-Edition bereits bei zwischen 80 und 160 Euro. Insider beklagen, dass die Münze Österreich die Serie viel zu billig auf den Markt bringt. "Unsere Garantien in Qualität und Auflage machen Wertsteigerungen unserer Sammlermünzenmöglich – und das Sammeln damit noch attraktiver", begründete dies Münze Österreich-Chef Gerhard Starsich nach Auflage der Fledermaus-Münze.

Jüngere Zielgruppe

„Wir wollen in einer laufenden Serie nicht Preise oder Auflagen verändern, sofern uns die Rohstoffpreisentwicklung nicht dazu zwingt“, ergänzt er nun im KURIER-Gespräch. „Wir versuchen auch bei dem Produkt jüngere Zielgruppen anzusprechen. Hier gibt es eine besondere Preissensibilität.“ Vor ein paar Jahren habe es sinkendes Interesse gegeben. „Nun freuen wir uns, dass es mit neuen Themen und Technologien wieder gelingt, Begeisterung auszulösen.“ Eine Nachprägung würde den Seltenheitswert der Münzen verringern.

Wer beim Tiger leer ausgegangen ist, hat vielleicht bei der ebenfalls gestern neu aufgelegten Münze "Michael – Der Schutzengel" mehr Glück. Sie stellt den Beginn der interreligiösen Serie "Engel – Himmlische Boten" dar. Die Münze ist in zwei Prägungen erhältlich. Die Preisempfehlung in der Qualität Polierte Platte/Proof liegt bei 44,80 Euro, in Kupfer ist sie zum Nennwert von 10 Euro erhältlich.

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