Andritz: Weniger Wasserkraft und Stahl, aber Rekordgewinn

Kennzahlen 2015 und 2016 im Vergleich - Tabelle, Entwicklung Aktienkurs seit Anfang 2016 - Kurvengrafik; GRAFIK 0231-17, 88 x 80 mm
Mittelfristig erwartet der Grazer Anlagenbauer wieder eine höhere Nachfrage.

"Es gibt eine hohe Unsicherheit, wie sich die Strompreise in den nächsten Jahren entwickeln werden. Niemand investiert bei einer so hohen Unsicherheit." Wolfgang Leitner, Chef des heimischen Kraftwerkbauers Andritz, erwartet auch heuer nur eine mäßige Nachfrage nach Wasserkraftwerken. Der Markt sei weltweit schwach, im wichtigen Markt Brasilien würde etwa deutlich weniger investiert.

Weniger Aufträge

Bereits 2016 tröpfelten die Aufträge langsamer, das Volumen schrumpfte um 12,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Mittelfristig dagegen seien die Aussichten für den Wasserkraft-Ausbau sehr gut. Schließlich sei im Jänner ein großflächiger Stromausfall in Deutschland nur knapp verhindert worden.

Rückgänge gab es auch in der größten Andritz-Sparte Papier- und Zellstoffanlagen, weil weniger neue Anlagen geordert wurden. Das Geschäft mit der Modernisierung bestehender Anlagen laufe aber gut.

Stahl: Mittelfristig Chancen

Noch länger auf neue Projekte dürfte Andritz in der Stahlsparte warten müssen. Mittelfristig dürfte sich – hofft Leitner – die Kapazitätsrücknahme in China positiv auswirken, derzeit gebe es aber kaum neue Projekte: "Die schlechtesten Zeiten liegen hinter uns, aber bis zur Wiederbelebung wird es noch das eine oder andere Halbjahr dauern."

Insgesamt ist Leitner mit 2016 recht zufrieden: Umsatz und Auftragseingang gingen zwar zurück, beim Gewinn konnte der Konzern aber zulegen (siehe Grafik).

Besser als erwartet entwickelt sich der 2012/2013 übernommene Pressenhersteller Schuler. Wegen des Booms in der Autoindustrie liege der Umsatz um 40 Prozent über dem Ziel, das man sich damals bei der Übernahme gesetzt habe. Besser bedient werden die Aktionäre: Die Dividende soll um 15 Cent auf 1,50 Euro je Aktie erhöht werden.

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