Andritz: Weniger Umsatz, aber mehr Gewinn

Andritz-Chef Wolfgang Leitner
Der Grazer Anlagenbauer Andritz hofft noch heuer auf weitere Kraftwerksprojekte.

"Da waren wir gar nicht dabei, das Projekt war noch nicht einmal genehmigt geschweige denn ausgeschrieben." Wolfgang Leitner, Chef des Grazer Anlagenbauers Andritz, wollte am Freitag nicht sagen, ob sich Andritz um Aufträge beim jetzt abgelehnten Mega-Wasserkraftprojekt Sao Luiz do Tapajos im Amazonas-Gebiet in Brasilien beworben hat.

Aufträge in der Hydro-Sparte freilich könnte der Konzern, der auch Zulieferer für den umstrittenen brasilianischen Staudamm Belo Monte war, brauchen. Das Auftragsvolumen lag im 1. Halbjahr mit 3,3 Mrd. Euro um elf Prozent unter dem Vorjahreswert. Es stünden aber heuer noch einige interessante Vergaben an, bei denen Andritz punkten will. Einen Großauftrag in Höhe von 140 Mio. Euro für ein Kraftwerk erhielt der Konzern soeben aus Portugal.

Gewinn erhöht

Insgesamt ist Leitner mit dem 1. Halbjahr zufrieden. Der Auftragseingang lag mit 2,6 Mrd. Euro nur knapp unter dem Vorjahr, der Umsatz schrumpfte um 8 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro. Das Ergebnis stieg um 3,8 Prozent auf 120 Mio. Euro.

Für das Gesamtjahr ist Leitner verhalten optimistisch. Der Umsatz werde etwas geringer ausfallen, die Gewinnsituation soll aber unverändert bleiben. Ein Risikofaktor bleibe das schwächere Wachstum in China, wo Andritz 10 bis 15 des Umsatzes erzielt. Aber: "Für China sind wir eine Spur optimistischer als vor einem halben Jahr." Kaum direkte Auswirkungen erwartet er vom Brexit. Wegen des sinkenden Industrieanteils in Großbritannien sei dort bereits bisher wenig investiert worden.

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