Amazon wird stationärer Lebensmittelhändler

Jeff Bezos tritt heuer als Amazon-Chef ab, bleibt aber Chef des Verwaltungsrats.
Übernahme von US-Bio-Kette Whole Foods Market angekündigt. Auch Lidl und Aldi expandieren in den USA

Frontalangriff. Der Internet-Gigant Amazon startet in den USA einen Frontalangriff auf den stationären Lebensmittelhandel. Mit der angekündigten Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods Market für rund 13,7 Mrd. Dollar (12,3 Mrd. Euro) wird Amazon zum direkten Konkurrenten von Walmart oder der US-Aldi-Tochter Trader Joe’s.

Im Kaufpreis für Whole Foods Markets (460 Filialen) sind auch die Schulden des Lebensmittelhändlers enthalten. Der 1978 gegründete Bio-Supermarkt-Pionier litt zuletzt unter der starken Billigkonkurrenz durch Händler wie Walmart oder Costco.

Lidl goes USA

Nicht nur Amazon, auch der deutsche Diskonter Lidl will von der Konsolidierung auf dem US-Markt profitieren. Noch im Juni eröffnet Lidl seinen ersten Laden in den USA, innerhalb der nächsten fünf Jahre sind 500 weitere geplant. Starthilfe leistet das Supermodel Heidi Klum, die in den USA bald eine eigene Modekollektion exklusiv beim deutschen Diskonter anbieten wird.

Hofer-Mutter Aldi, bereits seit 1976 in den USA vertreten, will ebenfalls wachsen. Diese Woche kündigte der Diskonter an, in den nächsten fünf Jahren insgesamt 5 Mrd. Dollar (4,5 Mrd. Euro) in sein US-Geschäft zu stecken und das Filialnetz bis Ende 2022 auf rund 2500 Märkte ausbauen zu wollen.

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