Amazon rutscht in die roten Zahlen

Amazon rutscht in die roten Zahlen
Weihnachtgeschäft lief bescheiden - höhere Gewinnspannen lassen Aktien dennoch massiv steigen.

Das US-Internetkaufhaus Amazon hat im vergangenen Jahr einen Verlust eingefahren. Unterm Strich macht der Konzern 2012 ein Minus von 39 Mio. Dollar (29 Mio. Euro), wie der Onlinehändler am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. 2011 hatte Amazon noch 631 Mio. Dollar Gewinn eingefahren. Vor allem das wichtige Weihnachtsgeschäft verlief im Vorjahr nicht wie gewünscht.

Der Aktienkurs von Amazon stieg nachbörslich trotz des Verlusts deutlich an. Die Papiere lagen zeitweise um die neun Prozent im Plus und notierten damit in der Nähe des bisherigen Allzeithochs von 283,30 Dollar.

Bessere Margen

Analysten sahen in den gestiegenen Gewinnspannen von Amazon einen Grund für den Anstieg der Aktien. "Die Margen sind besser gewesen als erwartet", erklärte das Bankhaus Jeffries. Anleger hatten schon zuvor mit enttäuschenden Geschäftszahlen von Amazon gerechnet: Zu Börsenschluss lagen die Papiere fast sechs Prozent im Minus.

Im wichtigen Weihnachtsgeschäft blieb Amazon den Angaben zufolge zwar in der Gewinnzone. Jedoch schrumpfte das Plus um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 97 Mio. Dollar, wie der Konzern mitteilte.

Der Umsatz des Onlinehändlers lag 2012 mit 61,1 Mrd. Dollar rund 27 Prozent über dem Niveau des Vorjahres, wie Amazon mitteilte. Im vierten Quartal von Oktober bis Dezember konnte das Internet-Kaufhaus ein Umsatzplus von 22 Prozent verzeichnen und nahm 21,3 Mrd. Dollar ein.

Für Amazon sei vor allem das Geschäft mit elektronischen Büchern eine Erfolgsgeschichte, sagte Konzernchef Jeff Bezos. "Nach fünf Jahren sind E-Books für uns eine Multi-Mrd.-Dollar-Kategorie, die schnell wächst - um rund 70 Prozent im vergangenen Jahr." Die Verkäufe gedruckter Bücher hingegen hätten zum Jahresende mit einem Plus von fünf Prozent so wenig wie noch nie in einem Dezember zugelegt seit Amazon Bücher verkauft. Amazon verkauft seit 17 Jahren Bücher.

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