Amag: Mit dem Alupreis steigen die Gewinne
Die C-Klasse von Mercedes bestand früher zu acht Prozent aus Aluminium, jetzt sind es fünfzig Prozent. Und der Trend geht weiter – nicht nur in der Autoindustrie. In den USA sagt man in den nächsten Jahren eine Verzehnfachung des Alu-Verbrauchs voraus, in Europa eine Verfünffachung. Helmut Wieser, der neue Chef des heimischen Alu-Konzerns Amag, kann angesichts solcher Prognosen optimistisch in die Zukunft blicken. Zumal sich der Alupreis jetzt erholt hat. Vor Kurzem ist er erstmals seit Februar 2013 wieder über die Marke von 2000 Dollar pro Tonne gestiegen. Auch deshalb, weil heuer weltweit weniger Alu produziert als verbraucht wird.
Im ersten Halbjahr lag der Alupreis allerdings noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Das ließ den Amag-Gewinn einschmelzen. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging um 17 Prozent auf 54,3 Prozent zurück. Wegen eines Rekordabsatzes konnte der Umsatz aber annähernd stabil gehalten werden.
Das Werk in Ranshofen wird gerade kräftig – für 220 Mio. Euro – ausgebaut. 140 neue Mitarbeiter wurden eingestellt, sie werden jetzt für den Produktionsstart im vierten Quartal geschult. Weitere 60 Mitarbeiter werden noch gesucht. Beschäftigte, denen noch keine Produktionsmengen gegenüberstehen – auch das hat den Ertrag gedrückt. Durch die Investition werde die Amag aber in den nächsten zwei Jahren um fünfzig Prozent wachsen, lautet der Plan von Amag-Boss Wieser.
Für das zweite Halbjahr setzt er darauf, dass der Druck auf die Margen weiter nachlässt. Und auf neue Kundschaft, Apple etwa gehört schon dazu. Für das Gesamtjahr wurde die Ertragsprognose etwas angehoben. Jetzt haben Wieser und sein Finanzvorstand Gerald Mayer 100 bis 110 Mio. Euro vor.
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