Alternative zu Strom und Sprit

Zu wenig Tankstellen für Erdgasautos erschweren den Verkauf.
Erdgas im Tank senkt den Verbrauch um bis zu 50 Prozent.

Wenn dann jetzt.“ Reinhard Otten von der Audi AG sieht die Chance, dass sich Erdgasautos doch noch durchsetzen. Bisher war der Preisunterschied zu Autos mit herkömmlichen Treibstoffen unbeträchtlich. Beim neuen Audi A3, der sowohl mit Benzin als auch mit Erdgas betrieben werden kann, sind es laut Otten lediglich 400 bis 500 Euro. Ende das Jahres soll das Erdgas-Serienauto auf den Markt kommen. Der CO2-Ausstoß beträgt unter 90 Gramm. Derzeit läuft ein Forschungsprojekt, bei dem der Ausstoß von Erdgasautos auf unter 50 Gramm gesenkt werden soll.

„Einsparungen von bis zu 50 Prozent beim Kraftstoffverbrauch sowie deutlich niedrigere Emissionen machen Erdgas zu einer alltagstauglichen Alternative“, lautet die Botschaft von ÖAMTC-Vorstandsdirektor Oliver Schmerold. Angesichts des eher schleppenden Absatzes der Elektroautos ist auch E-Control-Vorstand Walter Bolz ein Befürworter der Erdgasvariante: „Es ist derzeit die einzige umsetzbare Verkehrslösung, mit der zur Erreichung der Klimaziele beigetragen werden kann.“

Wegen der zusätzlichen Erdgasförderung durch Fracking sind Preiserhöhungen nicht zu erwarten. Die weltweiten Reserven reichen nach Expertenberechnungen noch für 200 Jahre.

Ein Problem sind die seltenen Erdgastankstellen. Kritik am schleppenden Ausbau kommt von Klaus Wunderlich, dem Verantwortlichen für Gasmotoren bei der Daimler AG.

Ein weiterer Grund für Vorbehalte ist der Druck von 200 Bar im Erdgastank. Das entspricht dem Wasserdruck in 2000 Meter Tiefe. Im Audi A3 wird daher ein Carbon-Glasfasertank eingebaut.

Tiefgaragen dürfen mit Erdgasautos benützt werden. Verboten ist dort die Einfahrt mit Flüssiggas-Autos. Flüssiggas ist schwerer als Luft.

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