Alte Dieselautos sollen raus aus den Städten

Dieselfahrzeuge belasten Umwelt- und Gesundheit deutlich mehr als Benziner.
Deutsches Umweltbundesamt fordert in Umweltzonen ein Fahrverbot für Stinker und eine höhere Steuer für Diesel.

Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) fordert die baldige Verbannung älterer Dieselautos aus Deutschlands Innenstädten. Andernfalls werde sich die Luftqualität bis 2030 dort nicht wesentlich verbessern, erklärte UBA-Chefin Maria Krautzberger am Donnerstag in Berlin. Die Städte müssten mehr Eigenbefugnisse zur schnelleren Reduzierung der Stickstoffdioxidbelastung bekommen. Dazu gehöre, dass sie bestehende Umweltzonen für Diesel-Pkw bis zur Schadstoffklasse Euro 5 sperren können.

Auslöser für Atemnot und Bronchitis

Krautzberger erklärte, sie sehe nicht, wie der Diesel in heutiger Form in den Innenstädten "noch eine lange Zukunft" haben könne. Die Städte sollten mehr Möglichkeiten bekommen, Regelungen in bestehenden Umweltzonen zu verschärfen, um so die Atemnot und Bronchitis auslösende Stickstoffdioxidbelastung zu senken. Wenn in dieser Hinsicht nichts geschehe, werde erst in knapp 15 Jahren die Erneuerung der Fahrzeugflotte spürbare Emissionsverringerungen gemäß der neuen EU-Abgasgrenzwerte hervorbringen.

Steuerbonus für Diesel streichen

Krautzberger sprach sich dafür aus, den derzeit deutlich geringeren Steuersatz für Diesel dem für Benzin anzupassen. Pro Liter sei Diesel derzeit um 18,4 Cent niedriger besteuert als Benzin. Dadurch gingen dem Staat jährlich 7 Mrd. Euro Einnahmen verloren. Dieselfahrzeuge verursachten dabei deutlich mehr Umwelt-und Gesundheitsschäden als Benziner, nämlich 33 Mrd. Euro pro Jahr.

Gehen und Radfahren

Grundsätzlich müsse die Verkehrspolitik vor allem in den Städten neu ausgerichtet werden, forderte Krautzberger. Dem UBA schwebe eine Stadt vor, "in der Supermarkt, Schreibtisch oder Kino am besten schnell zu Fuß, mit dem Rad oder mit sauberen Bussen und Bahnen zu erreichen" seien. Dafür müsse vor allem die E-Mobilität vom elektrischen Fahrrad bis zum emissionsfreien Bus stärker gefördert werden.

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