Allianz startet mit Digitalisierung durch

Allianz startet mit Digitalisierung durch
Versicherung sucht für heuer 130 zusätzliche Mitarbeiter für den Vertrieb.

Geschäftsmodell. Die Allianz-Österreich forciert die Digitalisierung rasanter als die Konkurrenz. Mit einem neuen Geschäftsmodell will Allianz-Chef Wolfram Littich mehr Polizzen verkaufen die die Zahl der Kunden steigern.

Die Österreich-Tochter ist bereits seit einigen Jahren die Digital-Schmiede des weltweiten Versicherungs-Giganten. Rund 500 Programmierer und Experten entwickeln hier zu Lande die Kern-IT für den gesamten Konzern.

Unter "echter" Digitalisierung versteht Littich die direkte Verbindung des Kunden beispielsweise per Smartphone mit dem IT-Kernsystem des Unternehmens. Littich erklärt das System am Beispiel eines Kasko-Schadens. Der Kunde fotografiert den Schaden mit dem Smartphone, schickt das Foto an die Allianz weiter und hat, so ferne er eine Barablöse wünscht, "innerhalb einer Stunde das Geld am Konto". Der gesamte Vorgang ist automatisiert, "da sitzt kein Mitarbeiter mehr dazwischen".

Für die Kunden müssten alle Vorgänge so einfach wie möglich sein und "auf die erste Seite eines Smartphones passen", meint Littich. Seit kurzem bietet die Allianz auch eine Krankenversicherung an, die per Handy in vier Schritten abgeschlossen werden könne.

Da jedoch die wenigsten Kunden ausschließlich analog oder nur digital mit einer Versicherung kommunizieren wollen, offeriert die Allianz Zwischenvarianten mit direktem Kontakt zu einem Kundenbetreuer. Die Kunden wollen auf gar keinen Fall, weiß Littich, "in einem Call Center landen ".

Wachstum

Die Allianz legte im Vorjahr stärker zu als der schrumpfende heimische Versicherungsmarkt. Die Prämien wuchsen um ein Prozent auf 1,396 Milliarden Euro zu. Die Combined Ratio (Leistungen und Kosten in Relation zu dem Prämien) verbesserte sich nochmals leicht auf 93 Prozent. Der Gewinn verringerte sich nach dem Rekordergebnis 2015 auf 87,4 Millionen Euro.

Den Vertrieb will Littich heuer um 130 Mitarbeiter aufstocken, "Digitalisierung und Mitarbeiterwachstum sind kein Widerspruch". In der Verwaltung bleibe die Zahl der Beschäftigten stabil.

Bei der Kapitalveranlagung will die Allianz, die sich in das Gasnetz der teilstaatlichen OMV eingekauft hat, weiter stark in Infrastruktur-Projekte investieren.

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