Al Jabers Geldquelle sprudelt wieder

Al Jabers Geldquelle sprudelt wieder
Scheich Al Jaber ist offenbar wieder liquide: In Österreich wie im Ausland begleicht er seine Schulden und zahlt Millionen.

Zahlreiche geplatzte Zahlungsversprechen haben Investor Mohamed Al Jaber in Österreich negative Schlagzeilen beschert. Doch jetzt räumt der Scheich offenbar seine Scherben auf – und begleicht offene Forderungen. Den Anfang machte am Mittwoch die Meldung der Magnat-Gruppe, wonach man sich mit Al Jabers Gesellschaft JJW in der Causa Hotelprojekt Schwarzenberg geeinigt habe. 6,5 Mio. Euro wollte die defizitäre Magnat für 18,8 Prozent und berief sich auf eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Mit 2,65 Mio. Euro hat Al Jaber nun die Klage aus der Welt geräumt und den Anteil übernommen.

Am Donnerstag vermeldete dann das Portal Arabian Business , Al Jaber hätte in London einen 150 Mio. Dollar (113 Mio. Euro) schweren Rechtsstreit mit der Standard Bank ausgeräumt. Sprecherin Jannice Garraway bestätigt am Freitag dem KURIER: „Am 7. Dezember haben die Standard Bank und Scheich Al Jaber ein einvernehmliches Abkommen geschlossen, um den Disput beizulegen.“

Wegen säumiger Zahlungen hatte die Bank im Vorjahr Al Jabers Vermögenswerte einfrieren lassen. Wie Al Jaber im Oktober vor Gericht erklärte, hätte diese Anordnung Teile seiner JJW Hotels in den Konkurs geschickt und ihn 1,6 Milliarden Dollar gekostet. Bank-Sprecherin Garraway: „Mit der Einigung kann Al Jaber wieder über die eingefrorenen Vermögenswerte verfügen.“

Österreich

Al Jaber dürfte damit wieder liquide sein, zudem sollen laut Medienberichten 1,5 Milliarden Dollar in seine MBI-Gruppe geflossen sein. Woher das Geld stammt, ist nicht bekannt.
Mit dem Geld zahlt Al Jaber offenbar auch seine Schulden in Österreich: „Das Geld von Al Jaber ist am Donnerstag eingetroffen“, bestätigt etwa ein Sprecher der Wirtschaftskammer Wien. Wegen ausstehender Zahlungen in Höhe von 340.000 Euro für versprochene Stipendien hatte die Kammer im Juli geklagt. Geeinigt hat sich Al Jaber offenbar auch im Honorarstreit mit der Anwaltskanzlei Wolf Theiss, die Al Jaber einst vertreten hatte: Ein Sprecher des Handelsgerichts erklärt auf KURIER-Anfrage: „Am 15. Dezember ist das Verfahren ruhend gestellt worden.“

Plötzlicher Geldregen

Al Jabers Sprecher Alfred Autischer will nicht sagen, woher der plötzliche Geldregen kommt, bestätigt aber: „Es stimmt, Scheich Al Jaber baut seine Altlasten ab, auch in Österreich.“ Die Probleme mit Wirtschaftskammer und Wolf Theiss seien damit ausgeräumt. Säumig war Al Jaber bisher auch bei der Kredittilgung für die Immobilien Grand Hotel, The Ring und Ringstraßen-Galerien. Al Jaber-Sprecher Autischer versichert auf Anfrage, man hätte auch bei der Eurohypo „alle vertraglich-vereinbarten offenen Forderungen bis Ende 2011“ beglichen. Die Eurohypo wollte mit Verweis auf das Bankgeheimnis nichts bestätigen. Laut Arabian Business hat Al Jaber nun gar Geld, um seine pleitegegangene Scotsman Hotels aus der Insolvenz herauszukaufen. 2012 wolle er 100 Mio. Dollar investieren.

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