Aktie der Deutschen Bank sinkt auf Tiefstand

Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt
Gerüchte um die angebliche Ablehnung von Staatshilfen drücken Kurs der Bank.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank hat am Montag an der Frankfurter Börse ein historisches Tief erreicht. Vorübergehend gab die Aktie auf 10,63 Euro nach und war damit so billig wie nie zuvor. Unter allen 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) vertretenen Wertpapieren schlug sich das der Deutschen Bank am schlechtesten.

Regierung dementiert

Verursacht wurde der Kursabrutsch offenbar von Gerüchten, demzufolge die Bundesregierung dem Geldhaus keine Staatshilfen zukommen lassen will. Das hatte der Focus in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Regierungskreise geschrieben. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte dazu am Montag: "Es gibt keinen Anlass für solche Spekulationen, wie sie da angestellt werden, und die Bundesregierung beteiligt sich auch an solchen Spekulationen nicht."

Der Focus hatte die angebliche Diskussion um Staatshilfen mit einer Milliardenforderung des US-Justizministeriums an die Deutsche Bank in Verbindung gebracht. Die Behörde will 14 Mrd. Dollar (12,5 Mrd. Euro) von dem Unternehmen wegen Geschäften mit faulen Hypothekenpapieren.

Die Bank hält diesen Vergleichsvorschlag für viel zu hoch und will ein Gegenangebot abgeben. In einem ähnlichen Fall hatte das US-Justizministerium zunächst 15 Mrd. Dollar von Goldman Sachs gefordert, sich dann aber mit der Bank auf 2,6 Mrd. Euro geeinigt.

Die Deutsche Bank hat für Rechtsstreitigkeiten etwa 5,5 Mrd. Euro zurückgestellt. Derzeit laufen weltweit etwa 8.000 juristische Verfahren der Bank.

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