AK wettert gegen Mietpreis-Explosion
Die seit der Krise kräftig gestiegene Nachfrage nach Immobilien als Wertanlage hat auch die Mietpreise nach oben getrieben. Laut Arbeiterkammer kletterten die Mieten zwischen 2000 und 2010 österreichweit um 34,5 Prozent in die Höhe, während die Inflation bei 21 Prozent lag.
"Vor allem im privaten Altbau sind die Preise nahezu explodiert", kritisiert Gabriele Zgubic, Leiterin der AK-Konsumentenpolitik. Der Hauptmietzins (ohne Betriebskosten) sei um stolze 58 Prozent gestiegen, in Wien gar um 67 Prozent. "43 Prozent des monatlichen Haushalts-Nettoeinkommens geht bei Altbauten für die Miete drauf", klagt sie. Zum Vergleich: Die deutschen Großstädte Hamburg, München oder Frankfurt liegen im selben Bereich.
Die AK will den Preisaufschwung für die rund 1,6 Mio. Miethaushalte im Lande bremsen und fordert eine Mietrechts-Reform: "Das derzeitige Richtwertsystem hat sich überhaupt nicht bewährt", meint Zgubic, der Vermieter könne auf die Richtwerte jede Menge Zuschläge aufsetzen. "Wir fordern eine klare Regel für Zu- und Abschläge, eine Begrenzung auf maximal 20 Prozent und ein Ende des Zuschlags für die Lage." Zudem dürften Grundsteuern über Betriebskosten nicht mehr den Mietern angelastet werden.
Der Fachverband der Immobilientreuhänder (OVI) spricht hingegen von einer "Panikmache" der AK: In bestehende Mietverträge könne gar nicht eingegriffen werden, der Hauptmietzins könne nur im Ausmaß der Inflation steigen. Und neue Mietverträge seien zwar teurer, allerdings sei die Wohnung zuvor auch aufwendig saniert worden.
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