AK warnt vor hohen Überziehungszinsen

AK warnt vor hohen Überziehungszinsen
Die AK nahm 20 Banken zum Thema Gebühren unter die Lupe. Geschäfte am Bankschalter kommen teuer, Ersparnisse sollten nicht auf dem Konto liegen.

Herr und Frau Österreicher sollten ihr Gehaltskonto nie überziehen, keine Geschäfte am Bankschalter tätigen und ihre Ersparnisse woanders als am Konto anlegen. Zu diesem Schluss kommt die Arbeiterkammer, die 40 Kontomodelle von 20 Banken untersuchte.

Die AK fordert höhere Guthabenzinsen, niedrigere Überziehungszinsen und die Offenlegung aller möglichen Spesen im Internet. Zudem prüft man rechtliche Mittel gegen die vom Raiffeisenverband Salzburg geplante Bankomatgebühr. "Wir gehen davon aus, dass diese nicht rechtlich gedeckt ist", so Gabriele Zgubic von der AK am Donnerstag.

Konto überziehen - Rechenbeispiel

"Wer sein Konto überzieht, zahlt drauf und wer im Plus ist, bekommt nicht wirklich viel", so Zgubic. Durchschnittlichen "Pluszinsen" von 0,125 Prozent würden "Minuszinsen" von 9,5 Prozent gegenüberstehen. Ist man demnach 365 Tage mit 1500 Euro im Plus, bekommt man - nach Abzug von 25 Prozent Kapitalertragssteuer - ganze 1,41 Euro Zinsen. Ist man mit dem gleichen Betrag ein Jahr lang im Minus, werden Zinsen in der Höhe von 142,5 Euro fällig. "Das empfinden wir als ungerecht", stellte die Konsumentenschützerin klar.

"Die Guthabenzinsen müssen rauf, die Überziehungszinsen runter", schlussfolgerte Zgubic. Die laut AK "höchsten" Guthabenzinsen liegen bei einem Prozent (easybank und Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien), die höchsten Überziehungszinsen bei 13,25 Prozent (BAWAG P.S.K. und UniCredit Bank Austria).

WK anderer Meinung

Anders sieht das die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Bankkunden in Österreich zahlen rund ein Drittel weniger als in anderen europäischen Ländern", betonte Herbert Pichler, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung. Österreich liege im Vergleich mit elf europäischen Ländern - darunter Deutschland, Italien, und Frankreich - auf dem vierten Platz, das hätte eine beim Beratungsunternehmen Capgemini und den Marktforschern von GfK Austria in Auftrag gegebene Studie gezeigt.

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