AK-Test: Pesto-Hersteller sparen bei Zutaten

Im Extremfall seien Bambus und Weizenhalme enthalten, kritisieren die Konsumentenschützer.

Kein appetitanregendes Testergebnis: Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) OÖ haben herausgefunden, dass Pesto-rosso-Hersteller bei teuren Zutaten sparen und diese durch preiswerte Beimischungen ersetzen. Im Extremfall werden sogar Bambus und Weizenhalme verarbeitet, hieß es am Dienstag in einer Presseaussendung.

Laut dem traditionellen Grundrezept wird Pesto rosso im Mörser zubereitet und besteht aus getrockneten und teilweise frischen Tomaten, Pinienkernen, Knoblauch und geriebenem italienischen Käse. Außer grobem Salz und Pfeffer werden noch Kapern, Essig und Kräuter wie Basilikum oder Oregano beigemengt. Die Rezeptur ist zwar nicht als Spezialität geschützt, Konsumenten sollten sich bei einem Produkt aus dem Handel dennoch die traditionellen wertgebenden Zutaten erwarten, so die AK. Sie hat daher 16 Erzeugnisse auf ihre Zusammensetzung überprüft.

Billigöl, Billignüsse

Wie sich herausstellte, sparen elf der getesteten Hersteller beim teuren Olivenöl durch Beigabe von billigerem Sonnenblumenöl. In 14 Fällen werden die teuren Pinienkerne durch preisgünstigere Nüsse ersetzt, zwei Erzeugnisse verzichten gänzlich auf Nussbeimischungen. Acht Hersteller peppen ihre Produkte mit Tomatenmark auf. Echter Parmesan oder Pecorino, wie ursprünglich vorgesehen, findet sich meist nur in geringen Mengen oder wird gänzlich durch herkömmlichen Hartkäse ersetzt.

Um die Bindefunktion zu erzielen, verwenden die Hersteller Brotbrösel, Kartoffelflocken oder Reismehl. Es gibt auch gute Produkte ohne Käse, diese sollten laut AK klar als "vegan" gekennzeichnet werden. Weizen- und Bambusfasern finden sich in drei Erzeugnissen.

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