AK: Strom und Gas zu teuer

AK: Strom und Gas zu teuer
Strom müsste um bis zu fünf Prozent billiger sein, kritisiert die Arbeiterkammer. Auch für Gas zahlen Konsumenten zu viel.

Runter mit den Strompreisen! Runter mit den Gaspreisen! Das fordert die Arbeiterkammer aufgrund ihres aktuellen Energie-Preismonitorings vom April. 14 Strom- und zwölf Gasanbieter wurden durchleuchtet. Die Bilanz: Nachdem der Gaspreis bereits im letzten Jahr gestiegen ist, dreht sich die Preisspirale auch im ersten Quartal weiter nach oben. Steigende Großhandelspreise werden dabei über die Maßen an die Kunden weitergegeben. Strom ist nach Ansicht der Konsumentenschützer um bis zu fünf Prozent zu teuer.

Strom

"Die Stromhändler kaufen Ökostrom seit Jänner günstiger ein, und außerdem ist auch der Strom-Großhandelspreis (seit Jänner um 3,5%, Anm.) gesunken. Die Konsumenten müssen die Verbilligungen tatsächlich im Geldbörsel spüren", kritisiert AK Energie-Experte Dominik Pezenka die aktuellen Tarife. Einige Unternehmen haben zwar ihre Preise gesenkt, aber nicht ausreichend. Billiger wurden im Jänner Wien Energie, EVN und Bewag (-3,4%), im Februar IKB (-4,6%), TIWAG (-4,8%) und Salzburg AG (-2,8%). Anfang März senkte die VKW ihre Preise um 5,1%. Nicht billiger wurden: Verbund, Energie Klagenfurt, Kelag, Linz AG und Energie AG. Die Steweag-Steg und die Energie-Graz erhöhten Anfang Jänner sogar ihre Strompreise um 3,9 bzw. 3,8%.

Unterstützung an der Kritik kommt von der E-Control. Für Vorstand Walter Boltz könnten "die Strompreise für die meisten heimischen Konsumenten eindeutig niedriger sein."Nicht zuletzt deshalb begrüßt die E-Control den von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Justizministerin Beatrix Karl vor Kurzem veröffentlichten Entwurf zur Reformierung des Wettbewerbsrechts. Unternehmen sollen künftig dazu verpflichtet werden, zu beweisen, dass ihre Preise angemessen und nicht zu hoch sind.

Gas

Ähnlich die Situation bei Gas: Hier sind zwar die Großhandelspreise seit Jänner gestiegen, die Preiserhöhungen für die Haushalte fielen aber weit höher aus. "Steigende Großhandelspreise werden sofort oder viel zu hoch weiterverrechnet, sinkende gar nicht oder unzureichend. Das ist unfair", so Pezenka. Auf einen durchschnittlichen Gas-Haushalt (15.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch) kommen pro Jahr Mehrkosten von bis zu 124 Euro zu.

Zudem haben im Jänner einige europäische Großabnehmern, auch österreichische, einen kräftigen Rabatt gewährt bekommen – laut Medienberichten in Höhe von 20%. An die Kunden weitergegeben wurde der Bonus in Form einer Einmalzahlung allerdings erst von Wien Energie (17,60 Euro) und der EVN (45,60 Euro).

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