General Motors bereitet nächsten Rückruf vor

General Motors bereitet nächsten Rückruf vor
Bei dem Chevrolet-Modell Cruze soll es Airbag-Probleme geben. 33.000 Autos müssen in die Werkstätten.

Die Opel-Mutter General Motors bereitet sich auf den nächsten Rückruf vor. Diesmal geht es um Airbag-Probleme beim Chevrolet-Modell Cruze, so der größte US-Autobauer am Mittwoch. Rund 33.000 Fahrzeuge seines Verkaufsschlagers in Nordamerika der Baujahre 2013 und 2014 müssten womöglich in die Werkstätten. Es bestehe die Gefahr, dass der Fahrer-Airbag bei einem Unfall nicht ausgelöst werde.

13 Todesfälle

GM hat bereits in diesem Jahr 21.000 Cruze-Fahrzeuge aus dem Modelljahr 2012 wegen Airbag-Problemen zurückgerufen. Insgesamt rief der Konzern 2014 weltweit rund 20 Millionen Autos in 44 Fällen zur Reparatur. Im Mittelpunkt der Pannenserie steht ein Zündschloss-Defekt, der seit Jahren im Unternehmen bekannt war und zu mindestens 13 Todesfällen geführt haben soll.

Auch BMW betroffen

Die betroffenen Airbags stammen vom japanischen Zulieferer Takata, der selbst im Zentrum eines Rückrufskandals steht. Mehr als zehn Millionen Autos mussten in den vergangenen fünf Jahren zurückgerufen werden, weil Takata-Airbags explodieren könnten. Vor allem die japanischen Hersteller Toyota, Honda, Nissan und Mazda sind betroffen, aber auch BMW. Beide Defekte stehen den Angaben zufolge nicht in direktem Zusammenhang.

15. Jänner: Die GM-Firmenveteranin Mary Barra wird Chefin. Sie ist die erste Frau, die einen Autokonzern führt

13. Februar: GM ruft in Nordamerika die ersten 778.000 Wagen wegen Problemen mit den Zündschlössern zurück. Der Schlüssel kann bei voller Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen. GM berichtet von sechs Toten bei Unfällen.

25. Februar: GM weitet den Rückruf auf weltweit 1,6 Millionen ältere Wagen aus. Das Unternehmen räumt erste Versäumnisse ein. Nun ist die Rede von 13 Unfalltoten.

12. März: Aus internen Vermerken geht hervor, dass GM-Ingenieure schon 2001 während der Fahrzeugentwicklung über Probleme mit den Zündschlössern berichteten. Es gehen die ersten Klagen von Unfallopfern und Autobesitzern ein.

29. März: GM ruft nun auch 1 Million Fahrzeuge neuerer Baujahre wegen der defekten Zündschlösser zurück. Damit steigt die Gesamtzahl alleine für diesen Defekt auf 2,6 Millionen.

31. März/2. April: Bei zwei Anhörungen im US-Kongress wird Barra scharf angegangen. Antworten auf die Kernfrage, warum GM so lange mit dem Rückruf der defekten Zündschlösser zögerte, hat sie jedoch nicht.

10. April: Es kommt zu ersten personellen Konsequenzen. Zwei Ingenieure werden beurlaubt. Es folgt eine Neuaufstellung der Entwicklungsabteilung. Mehrere Manager gehen.

24. April: GM erleidet einen Gewinneinbruch, nachdem sich die veranschlagten Kosten für die Reparaturen im ersten Quartal auf 1,3 Mrd. Dollar (960,7 Mio. Euro) summiert hatten.

16. Mai: General Motors muss 35 Mio. Dollar an Strafe zahlen. Die Verkehrssicherheitsbehörde sieht es als erwiesen an, dass der Autobauer sie zu spät über die Zündschloss-Probleme informiert hat.

5. Juni: GM legt einen Untersuchungsbericht vor, der zahlreiche Schlampereien auflistet. 15 Mitarbeiter werden gefeuert. Barra verneint aber eine bewusste Vertuschung der Fehler. Opfer sollen entschädigt werden.

13. Juni: GM warnt vor Zündschloss-Problemen bei einer halben Million weiterer Wagen.

16. Juni: GM ruft 3,4 Millionen Limousinen wegen problematischer Zündschlösser in die Werkstätten. Nun sind 20 Millionen Wagen insgesamt von 44 Rückrufen betroffen. Die veranschlagten Kosten klettern auf 2 Mrd. Dollar (1,48 Mrd. Euro)

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