Air Berlin setzt auf Billigflug-Tochter NIKI

Prock-Schauer: "Ohne Air Berlin wären die Flugpreise höher"
Noch lässt Prock-Schauer offen, ob Wien über Direktflüge nach Abu Dhabi mit dem Netzwerk des Air-Berlin-Großaktionärs Etihad verbunden wird.

Wien ist für Air Berlin, Deutschlands zweitgrößte Luftfahrt-Gruppe, nach Berlin, Düsseldorf und Palma das viertwichtigste Drehkreuz. Konzernchef Wolfgang Prock-Schauer will daher mit der österreichischen Low-Cost-Tochter NIKI expandieren, „das ist nur logisch“.

Er will vor allem „die Stärke in Südeuropa ausbauen“, mit den neuen Destinationen Madrid und Larnaca sowie der Erhöhung der Frequenzen auf die griechischen Inseln. Auch den Nachbarschaftsverkehr zwischen Österreich und Deutschland hat der Österreicher und ehemalige AUA-Manager im Fokus. Dort haben Air Berlin und NIKI bereits einen Marktanteil von rund 30 Prozent, die Zahl der Flüge soll weiter aufgestockt werden.

Noch offen lässt Prock-Schauer, ob Wien über Direktflüge nach Abu Dhabi mit dem Netzwerk des Air-Berlin-Großaktionärs Etihad verbunden wird. „Das geistert in unseren Köpfen, aber ich kann noch nichts Konkretes sagen“, meinte Prock-Schauer auf einer Veranstaltung der AustrianBusiness Travel Association (ABTA).

Während Air Berlin aus Deutschland die Langstrecken in die USA selbst bedient, ist Abu Dhabi das Drehkreuz Richtung Asien. Die Kooperation im Netzwerk von Etihad sei tiefer als bei anderen Airline-Allianzen.

Geschäftsreisen

Prock-Schauer will den Anteil der Geschäftskunden, der derzeit bei 20 Prozent liegt, stärker ausbauen. Er appellierte an die Reisebüro-Branche, bei Air-Berlin/NIKI zu buchen. Ohne Air Berlin wären die Ticketpreise ab Wien deutlich höher, „ich kann mich noch gut an die Preise erinnern, als Lufthansa und AUA alleine flogen“. Air Berlin und NIKI sind die stärksten Konkurrenten von Lufthansa und AUA. Beim Sanierungskurs für Air Berlin ist Prock-Schauer zuversichtlich. Der Abbau von 900 Jobs verlaufe „sozial verträglich und recht ruhig“, daher seien Streiks auch kein Thema.

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