Air Berlin/Niki: Für Lauda ist die Sache gelaufen

Niki Lauda
Er rechnet sich keine Chancen mehr aus und sieht ein abgekartetes Spiel.

Im Poker um die insolvente Air Berlin hat AUA-Mutter-Lufthansa die Nase vorn. Sie soll laut Insidern große Air-Berlin-Teile und die Österreich-Tochter Niki übernehmen. Niki Lauda, der mit Condor geboten hat, würde demnach leer ausgehen. Auch er selbst rechnet sich keine Chancen mehr aus und sieht ein abgekartetes Spiel. "Das kann es in der heutigen Zeit nicht geben", kritisierte er am Freitag.

Es sei unglaublich, dass die deutsche Politik 150 Mio. Euro öffentliche Gelder zur Verfügung stelle, "damit nachher ein hundertprozentiges Monopol geschaffen wird", sagte er in der Mittags-"ZiB" des ORF. "Wettbewerb heißt günstigere Tickets", so Lauda weiter. Zudem könnten Reiseveranstalter dann mit verschiedenen Airlines fliegen - ein Monopol verhindere das.

Politisch heikel

Der Verkauf der in die Pleite geschlitterten Air Berlin gilt als politisch heikel - nicht zuletzt wegen der staatlichen Beihilfe in Höhe von 150 Mio. Euro. Die "Kranich"-Airline galt schon länger als Favorit der deutschen Politik. Regierungsmitglieder wie die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatten sich sehr früh dafür ausgesprochen, dass die deutsche Lufthansa große Teile von Air Berlin übernimmt. Auch Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller hatte sich für den deutschen Branchenprimus starkgemacht und eine Übernahme durch den irischen Rivalen Ryanair abgelehnt. Dessen Chef Michael O'Leary kritisierte das Bieterverfahren ebenfalls als "abgekartetes Spiel" zugunsten der Lufthansa und verzichtete auf ein Angebot.

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