Adidas verstört mit "Sklaven"-Sneakers
Das neue Modell von Adidas, "JS Roundhouse Mids", wird es nicht auf den Markt schaffen. Eigentlich hätten die zunächst auf Facebook präsentierten Turnschuhe in weiß, grau, lila und schwarz ab August um rund 275 Euro verkauft werden sollen. Das besondere der Kleinserie sollten Plastikringe sein, die mit einer Kette, ebenfalls aus Plastik, befestigt sind. Der Träger konnte die gelben Schellen um die Knöchel legen, wie Fußeisen von Sklaven.
Die Empörung in den USA ließ nicht lange auf sich warten. Kritiker aus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung warfen dem deutschen Konzern vor, mit den Schuhen die Sklaverei zu vermarkten. Der Versuch, mehr als 200 Jahre Entwürdigung nun mit Sportkleidung zu kommerzialisieren, sei "beleidigend, erschreckend und geschmacklos", sagte der Politiker und Pastor Jesse Jackson.
"Die Ketten von unseren Beinen zu nehmen und an die Schuhe zu packen, ist kein Fortschritt", schimpfte Jackson in der Huffington Post. Es sei "unsensibel und unverantwortlich", wenn Adidas solche "entwürdigenden Symbole" vermarkte. "Diese Sklavenschuhe sind abscheulich, und wir als Volk sollten sie verdammen und zurückweisen."
Bedauern
"Unsere Intention war es nie, irgendjemanden zu verletzten, deshalb ziehen wir den Schuh zurück", sagte Adidas-Sprecherin Katja Schreiber am Mittwoch. Weder das Unternehmen noch der Designer hätten jemanden beleidigen wollen: "Das war überhaupt nicht Jeremy Scotts Absicht. Er ist einfach ein sehr kreativer Designer."
Einen Imageschaden befürchtet Adidas durch die "Sneakers so heiß, dass man sie am Knöchel festbinden muss" aber nicht.
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