ADAC baute einem Regional-Manager noble Villa

Das ADAC-Logo ist an einem Gebäude mit bunten Fenstern angebracht.
Externe Prüfer sollen nun den Skandal beim deutschen Autofahrerclub aufarbeiten.

Der mit 18,9 Millionen Mitgliedern größte deutsche Autofahrerclub kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Jetzt soll das Beratungsunternehmen Deloitte den Verein prüfen.

Zunächst deckte die Süddeutsche Zeitung auf, dass die Wahlen zum „Gelben Engel“, dem Lieblingsauto der Deutschen, über Jahre manipuliert wurden. Dann kam heraus, dass hohe Funktionäre Rettungshubschrauber und Ambulanzjets für private Zwecke genutzt haben. Am Montag deckte Bild einen Hausbau auf.

Der Regionalklub in Hessen soll mit Mitgliedsbeiträgen ein Grundstück gekauft und für seinen Geschäftsführer eine Villa gebaut haben, deren Wert auf 1,5 Millionen € geschätzt wird. Der Club wiegelt ab und verspricht, alles offenzulegen. Das 2008 gebaute Haus in Bad Homburg liegt auf einem 800 m² großen Grundstück und hat 190 m² Wohnfläche. Der ADAC-Manager und seine Frau haben das neue Haus 2009 bezogen und zahlen 3230 € Miete.

„Das Haus wurde zwar nach meinen Vorstellungen gebaut, aber dabei wurde auch darauf geachtet, dass es jederzeit vermietet werden könnte“, rechtfertigte sich ADAC-Manager Andreas Hartel gegenüber der Bild-Zeitung. Man habe die Immobilie als Wertanlage erworben, behauptet der ADAC-Vorsitzende für Hessen-Thüringen, Matthias Feltz: „Der vorherige Vorstand hat es Herrn Hartel ermöglicht, als Mieter in das Objekt einzuziehen.“

„Das passt nicht zu einem eingetragenen Verein. Der ADAC verfährt nach der Salamitaktik und liefert die Wahrheit allenfalls scheibchenweise“, ärgert sich der CSUBundestagsabgeordnete Ulrich Lange, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur. Immer lauter wird die Kritik, dass der ADAC trotz seiner weitgefächerten Geschäfte wie ein kleiner Verein geführt wird.

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