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Wirtschaft

Absurdes Theater

Der Abschied Griechenlands aus der Euro-Zone rückt unaufhaltsam näher.

von Michael Bachner

02/19/2012, 08:56 PM

Die offizielle Pleite Griechenlands soll heute in Brüssel ein weiteres Mal künstlich hinausgezögert werden. Mit Hilfsmilliarden, die eigentlich niemand mehr zahlen will. Mit Geldern, die in den meisten anderen Euro-Staaten an allen Ecken und Enden fehlen.

Man muss nicht so weit gehen und den Frust über das österreichisches Sparpaket mit dem Frust über die neuen Notkredite für Athen gegeneinander aufzurechnen. Aber warum beispielsweise Spanien, dem das Wasser mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 50 Prozent selbst bis zum Hals steht, für Griechenland zahlen soll, muss erst einmal jemand erklären.

Wozu dann noch das ganze Theater? Wahrscheinlich gibt es nur noch eine Placebo-Finanzspritze für Athen in Höhe von maximal 15 Milliarden Euro, gerade genug, damit das Land noch über den März kommt und im April halbwegs regulär gewählt werden kann. Denn ebenso wahrscheinlich ist, dass es hinter den Polit-Kulissen in Berlin und Paris längst fix-fertige Pläne gibt, wie man Athen möglichst schmerzfrei für Rest-Europa über die Klinge springen lässt. Die vielen öffentlichen Beteuerungen, dass man Griechenland unter allen Umständen in der Euro-Zone halten will, verstärken den Eindruck, dass der Rausschmiss vorbereitet und nur noch eine Frage der Zeit ist.

Geebnet wird damit langfristig der Weg zu einer Kern-Währungsunion rund um den alten D-Mark-Block. Denn Griechenland darf sich nicht wiederholen.

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