Abhörskandal kostet Murdoch 4 Mrd. Dollar

Abhörskandal kostet Murdoch 4 Mrd. Dollar
Rupert Murdoch ließ sich die Pflege seiner Aktienkurse viel kosten. News Corp hat sein Aktienrückkaufprogramm um 3,2 Mrd. Dollar aufgestockt.

Der Abhörskandal um die inzwischen eingestellte britische Boulevardzeitung News of the World (NotW) hat Medienmogul Rupert Murdoch bereits vier Milliarden Dollar (2,8 Mrd. Euro) gekostet. Das hat das Handelsblatt in seiner Montagausgabe errechnet. Größter Ausgabeposten von Murdochs Konzern News Corporation seien Investitionen in die Aktienkurspflege. Der Konzern habe sein Aktienrückkaufprogramm um 3,2 Milliarden Dollar aufgestockt, nachdem neue Enthüllungen über die Abhöraffäre bei NotW den Kurs einbrechen ließen.

Insgesamt verloren die Aktien des Konzerns seit Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang Juli etwa zehn Prozent ihres Werts. Das persönliche Vermögen von Murdoch, der 306,6 Millionen Aktien besitzt, sank damit auf dem Papier um knapp eine halbe Milliarde Dollar.

In die Kurspflege fließt ein Teil jenes Geldes, mit dem Murdoch den britischen Satellitensender BSkyB hätte übernehmen wollen. Der Konzern wollte 61 Prozent an BSkyB kaufen, die ihm noch nicht gehören. Doch angesichts der öffentlichen Empörung über die Abhöraffäre bei NotW und des wachsenden politischen Drucks zog der Konzern sein Übernahmeangebot zurück.

Auch die Absage des Deals war dem Handelsblatt zufolge mit Kosten verbunden: Für die Auflösung der Verträge war eine Gebühr von 38,5 Millionen Pfund (43,6 Mio. Euro) fällig, hinzu kommen nach Schätzungen der Experten von Freeman Consulting 5,2 Millionen Pfund für Berater und Banken.

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