Abgas-Skandal: Verhafteter Audi-Manager will aussagen

(Symbolbild)
Der Italiener war Motorenentwickler bei Audi, vergangene Woche wurde er festgenommen.

Der im Zusammenhang mit der Abgasaffäre inhaftierte ehemalige Audi-Manager Giovanni P. ist nach Angaben seines Anwalts zur Aussage bereit. Sein Mandant wolle aussagen, zitierte die Süddeutsche Zeitung am Montag den Rechtsanwalt des 60-jährigen Italieners, Walter Lechner. P. wolle mit der Staatsanwaltschaft kooperieren, "um seinen Beitrag zur Aufklärung des Sachverhalts zu leisten."

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft München II wurde der Ex-Audi-Manager am Montag vergangener Woche festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Ihm sowie mehreren anderen Beschuldigten wird Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen.

Giovanni P. war einer der führenden Motorenentwickler bei der Volkswagen-Tochter Audi. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll er bei Audi dazu beigetragen haben, die US-Umweltbehörden jahrelang mit manipulierten Schadstoffwerten über den wahren Abgasausstoß von Diesel-Fahrzeugen zu täuschen.

Die Verantwortung für diese Manipulationen sei bei Audi allerdings in den höheren Etagen zu suchen, zitierte die "SZ" den Anwalt Lechner. "Fest steht jedenfalls, dass mein Mandant nicht die unternehmenspolitische Entscheidung hierfür treffen konnte und auch nicht getroffen hat."

In den USA erhob die Justiz bereits Anklage gegen P. Er sei an einer "Verschwörung" zum Betrug der Behörden beteiligt gewesen, durch den die wahren Abgaswerte verschleiert werden sollten, erklärte das US-Justizministerium am Freitag.

VW hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeuge unterschiedlicher Marken des Konzerns eine illegale Software eingebaut zu haben - darunter auch Audi. Das Programm reduziert den Ausstoß von schädlichen Stickoxiden bei standardisierten Tests.

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