ABB wälzt ehrgeizige Pläne

Der ABB-Boss sagt Siemens den Kampf an.
Konzernchef Ulrich Spiesshofer: Niemand in der Automation so gut aufgestellt.

"Niemand ist in der Industrieautomation so gut aufgestellt wie jetzt ABB. Wir werden den Abstand zu Siemens verkleinern." ABB-Konzernchef Ulrich Spiesshofer sagte am Tag nach der Bekanntgabe der Übernahme des oberösterreichischen Automatisierungsspezialisten Bernecker & Rainer (B&R) dem weltweiten Marktführer der Branche den Kampf an.

B&R spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn mit dem Kauf des im Verhältnis zum Riesen ABB mit 3000 Mitarbeitern und 593 Millionen Euro Umsatz recht kleinen Unternehmens kann ABB (35 Milliarden Euro Umsatz, 130.000 Mitarbeiter) jetzt auch Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) für Fabriken und Maschinen anbieten. Der auf Versorgungs- und Infrastrukturunternehmen konzentrierte Schweizer Konzern bekommt dadurch Zugang zur Kundschaft etwa in der Nahrungsmittel-, Kunststoff-, Textil- und Autoindustrie.

Weitere Firmenkäufe schließt Spiesshofer nicht aus, Priorität habe aber das organische Wachstum: "Keine Führungskraft hat den Auftrag, auf Einkaufstour zu gehen."

Ausbau bei B&R in Eggelsberg

Am B&R-Stammsitz in Eggelsberg (OÖ) wird kräftig investiert, er wird zum globalen Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation ausgebaut. Spiesshofer: "Wir haben zugesagt, dass wir den Umsatz mittelfristig auf eine Milliarde Dollar steigern werden."

Dieses beschleunigte Wachstum war laut B&R-Geschäftsführer Hans Wimmer eine Bedingung der Gründer Erwin Bernecker und Josef Rainer für den Verkauf an die Schweizer. Die bisherigen Eigentümer, die ABB künftig beraten, bekommen, wie berichtet, rund 1,8 Milliarden Euro für ihr Unternehmen.

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