A-TEC wird in Einzelteilen verkauft

Der laut Sanierungsplan geplante gemeinsame Verkauf der A-TEC ist gescheitert. Jetzt werden Einzelteile des Konzerns verwertet.

Der Poker um die Zukunft des insolventen Mischkonzerns A-TEC blieb bis zur letzten Minute spannend. Am Freitag wurde mit dem tschechisch-slowakischen Finanzinvestor Penta über den Verkauf der Montanwerke Brixlegg verhandelt. Doch die Verhandlungen scheiterten. Am Abend teilte Penta in einer Aussendung mit, dass die Gespräche nicht erfolgreich verlaufen seien: "Wegen zeitlichen Beengtheiten und unterschiedlichen Erwartungen der beteiligten Parteien sind die Verhandlungen gescheitert", heißt es in der Aussendung.

Am Samstagmorgen bestätigt Matthias Schmidt, Treuhänder der A-TEC-Gläubiger, schließlich, dass der laut Sanierungsplan geplante gemeinsame Verkauf der A-TEC-Teile gescheitert ist. Die Einzelteile werden nun getrennt verwertet werden. "Die erforderlichen Geldmittel für die 47-prozentige Sanierungsquote sind zum 30. September nicht erlegt worden", sagte Schmidt in einer kurzen Stellungnahme. "Ich habe von der mit in der Funktion als Treuhänder gegeben Vollmacht Gebrauch gemacht, es wird nun die Verwertung in einem geordneten Verkaufsprozess mit dem Ziel, das Bestmögliche für alle Beteiligten zu erreichen, begonnen."

Emco

Auch der Salzburger Werkzeugmaschinenbauer Emco kommt unter den Hammer. Die Quote für die Gläubiger kann mehr als 47 Prozent ausmachen. Penta hat bereits Interesse an A-TEC-Teilen signalisiert.

Die finalen Verhandlungen liefen am Freitag unter enormem Zeitdruck: Bis Mitternacht mussten rund 210 Millionen Euro auf dem Konto von Treuhänder Schmidt eingezahlt sein, damit die vereinbarte Zahlungsquote an die Gläubiger in Höhe von 47 Prozent erfüllt werden kann. Der Verkauf von Brixlegg musste dazu 90 Millionen Euro beisteuern.

Kovats

Für Noch-Mehrheitseigentümer Mirko Kovats ging es darum, den letzten Rest des einst 3 Milliarden Euro Umsatz großen Konzerns für sich zu retten. Wäre der Verkauf von Brixlegg in letzter Sekunde doch noch gelungen, so hätte Emco weiterhin in seinem Besitz bleiben können. Der Wert der ganzen Werkzeugmaschinen-Division wurde von Gutachtern im Dezember 2010 auf 75 Millionen Euro geschätzt. Allerdings wurde inzwischen die zur Division gehörende deutsche Tochter Dörris Scharmann verkauft.

Die Nachverhandlungen mit Penta wurden notwendig, weil ein Investor im letzten Moment abgesprungen war. Der pakistanische Milliardär Alshair Fiyaz hätte über das eigens dafür gegründete "Verkaufsvehikel" Contor Industries die Kupferdivision übernehmen sollen. Laut A-TEC zog er aber sein Angebot zurück, weil Penta - die Gruppe hatte ein Angebot für den Gesamtkonzern gelegt - gegen den Zuschlag an Contor geklagt hatte. Nun sprang Penta selbst ab.

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