Türkischer Reiseveranstalter Detur will mit Pauschalreisen abheben

In Österreich gibt es laut Detur-Chef Uzgören verhältnismäßig viele All-inclusive-Urlauber.

Bei Pauschalreisen sind die Reisebüros noch gefragt", sagt Sena Uzgören, neuer Geschäftsführer des türkischen Reiseveranstalters Detur. Nach der Expansion nach Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark ist Detur Anfang des Jahres auch in Österreich an den Start gegangen und will heuer 25.000 Österreicher auf Reisen schicken.

In Österreich gibt es laut Uzgören, der seit zwanzig Jahren in der Branche tätig ist, verhältnismäßig viele All-inclusive-Urlauber. Im Gegensatz zu Städtereisenden gehen sie sie meist ins Reisebüro. Derzeit werde nur jede zehnte Pauschalreise online gebucht. Nachsatz: "Das wird sich natürlich ändern, weil die Technologie immer besser und die Online-Buchung damit immer einfacher wird." Derzeit gebe es österreichweit noch rund 1200 größere Reisebüros, mit rund der Hälfte arbeite Detur laut eigenen Angaben zusammen.

Käsekrainer im Club

Und die Österreicher wollen sich im Urlaub offenbar wie zuhause fühlen. In seiner Zeit als Geschäftsführer bei Tui Austria (2007 bis 2013) hat Uzgören unter anderem den "Blue Collection"-Cluburlaub hochgezogen. In den Clubs in der Türkei gab es Meinl Kaffee und um Mitternacht Käsekrainer. "Das war ein Hit", sagt der gebürtige Istanbuler.

Türkischer Reiseveranstalter Detur will mit Pauschalreisen abheben
Sena Uzgören, Detur Austria, Interview
Wegen solcher nationaler Eigenheiten sei es auch nicht möglich, die Konzepte, mit denen Detur in Skandinavien erfolgreich ist, einfach auf Österreich umzulegen. "Die Skandinavier buchen am liebsten Apartments und gehen jeden Abend wo anders hin essen. Solche Reisen können wir hier kaum verkaufen." Die Österreicher hätten lieber alles an einem Platz.

Neben Türkei-, Griechenland- und Ägypten-Reisen hat Detur Tunesien im Angebot. Türkei-Reisen sind in den vergangenen Jahren immer teurer geworden, "weil die Hotels "bummvoll sind". Dennoch: "Eine Woche im 5-Stern-All-Inclusive in der Türkei kostet etwa gleich viel wie eine Woche Halbpension in einem griechischen 4-Stern-Hotel", rechnet er vor. Die politischen Ausschreitungen in Istanbul hätten die Nachfrage nach Türkei-Reisen nur wenige Wochen getrübt.

Ganz anders war die Situation in Ägypten. Um überhaupt noch Gäste anzulocken, ließen die Hoteliers bis zu 50 Prozent des Preises nach. Uzgören: "Sie haben es jetzt sehr schwer, wieder auf das alte Niveau zu kommen."

Als Touristiker sei er mittlerweile schon froh, wenn es einmal ein normales Jahr ohne Proteste, Unwetter oder Aschewolke gibt.

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