138 komplette Monatsgehälter für eine 80-m²-Wohnung in Wien
Wie lange muss man arbeiten, um sich eine eigene Wohnung leisten zu können? Natürlich kann niemand sein ganzes Monatsgehalt 1:1 auf die Seite der Ersparnisse schieben - die folgendene Berechnung ist für einen internationalen Vergleich dennoch aufschlussreich:
In Wien bekommt man für ein durchschnittliches Monatseinkommen nur 0,58 Quadratmeter (m²). Das geht aus dem aktuellen Remax Europe Housing Report hervor.
Wer sich eine 80 m²-Wohnung in der Bundeshauptstadt kaufen möchte, müsste demnach knapp 138 Monate bzw. 11,5 Jahre lang sein komplettes (Durchschnitts-)Einkommen auf die Seite legen.
Im Europa-Vergleich damit im Mittelfeld
In Europa ist das übrigens höchst unterschiedlich, Wien liegt dabei im Mittelfeld. Die teuerste europäische Hauptstadt ist demnach jedenfalls Bratislava mit nur 0,36 Quadratmetern für ein lokales Durchschnittsgehalt. Dahinter folgen Prag (0,37 m²), Luxemburg (0,38 m²), Paris (0,40 m²) und Bukarest (0,44 m²).
Auf dem Preisniveau von Wien, wo man einen guten halben Quadratmeter Wohnfläche für ein Monatsgehalt bekommt, liegen dem Bericht zufolge Helsinki (0,60 m²), Berlin (0,61 m²), Tallinn (0,62 m²) und Basel (0,63 m²).
Woher kommen die Daten?
Als Datenbasis dienten die von Remax Europe gesammelten Quadratmeterpreise für Wohnungen in den jeweiligen Hauptstädten und die von der EU (Eurostat) veröffentlichten durchschnittlichen nationalen Monatseinkommen.
Stadt - Land
Natürlich wirken weiteren Faktoren auf die Preise ein. Preisunterschiede bestehen naturgemäß auch zwischen Immobilien am Land und in den jeweiligen Hauptstädten - im europäischen Schnitt kostet ein Quadratmeter Wohnung in der Hauptstadt um 64 Prozent mehr als außerhalb. Es gibt aber Ausreißer nach oben: In Prag kostet eine urbane Wohnung das 2,8-Fache und in Paris das 2,7-Fache. In Österreich ist es den Angaben zufolge etwa nur das 1,2-Fache - ebenso in der Schweiz und in Portugal.
"Die Lage ist der entscheidende Preisfaktor und im Zentrum ist es am teuersten", so Remax-Europa-Geschäftsführer Michael Polzler. "Während sich in Ländern wie Deutschland die Agglomerationsgebiete weiter ausdehnen, ziehen Jugendliche in Italien bevorzugt in die Innenstädte, um die Wegzeiten zu reduzieren."
Nachfrage bleibt hoch
Angesichts der niedrigen Zinsen in nahezu allen europäischen Ländern und damit günstigen Krediten erwartet der Immobilienmakler Remax auch in den kommenden Monaten eine hohe Nachfrage und steigende Immobilienpreise - vor allem in den Städten.
2016 verteuerten sich Wohnungen und Häuser in Europa um bis zu 13 Prozent - etwa in Städten Deutschlands, Litauens und Luxemburgs. Doch auch am Land wurde Wohnraum teurer. Für Österreich und Estland rechnet Remax heuer mit einem weiteren Anstieg der ländlichen Häuserpreise von rund 4 Prozent.
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