Warum Urinieren im Pool wirklich tabu sein sollte

Im Pool zu urinieren ist keine gute Idee.
Viele Menschen tun es, doch keiner spricht darüber. Warum man das Urinieren im Pool wirklich unterlassen sollte.

"Ist es okay, in den Pool zu pinkeln?" - dieser Frage widmet sich ein aktuelles Video des Youtube-Kanals Reactions, der von der American Chemical Society ( ACS) betreut wird. In den dort veröffentlichten Videos werden chemische Vorgänge des Alltags für Laien häppchenweise aufbereitet. Auch zum Thema des Pool-Pinkelns wurde kürzlich ein Clip publiziert. Daraus geht hervor, dass man sich künftig nicht mehr im Becken erleichtern sollte.

Chlor und Urin vertragen sich nicht

Warum nicht, fragen sich nun viele. Die Erklärung ist im Grunde recht simpel. Um die Vermehrung von Bakterien und anderen Mikroorganismen in öffentlichen Pools einzudämmen, wird Chlor zugesetzt. Bei nicht ausreichender Chlordosierung können Legionellen oder Pseudomonas aeruginosa ins Poolwasser gelangen und sich dort vervielfachen. Auch für Besitzer von Privatpools sind derartige Desinfektionsmaßnahmen wesentlich. Experten zufolge sollte man hier besonders aufmerksam sein und nicht versuchen mit obskuren Mitteln desinfizieren. Nur die Chlor-Zugabe ist wirklich sicher.

Das Chlor, welches den Pool rein halten soll, kann jedoch mit organischem Material, das von unserem Körper abgesondert wird, reagieren. Schmutz, Schweiß, Cremerückstände und Urin können in Kombination mit Chlor Desinfektionsnebenprodukte entstehen lassen, die beispielsweise Chloroform enthalten. Diese Nebenprodukte können wiederum mitunter gefährliche gesundheitliche Folgen mit sich ziehen.

Was das konkret bedeutet

Wie die ACS bestätigt, würden Schätzungen von Experten zufolge in Pools im Schnitt zwischen 30 und 80 Milliliter Urin auf jede darin badende Person kommen. Der im Urin enthaltene Harnstoff (Urea) reagiert mit Chlor und wird zum potenziell schädlichen Trichloramin, das nicht nur den klassischen chlorigen Schwimmbadgeruch, sondern auch gerötete, schmerzende Augen und Atemwegserkrankungen wie Asthma verursacht. Letzteres sei der ACS zufolge vor allem bei professionellen Schwimmern ein Problem, da sie viel Zeit im Pool verbringen.

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