Bananen zum Frühstück: Worauf man achten sollte

Süß und sättigend: Die Banane ist bei vielen als Frühstück beliebt.
Ein amerikanischer Gesundheitscoach zweifelt an, dass sich die Banane als Frühstückssnack eignet.

Stress am frühen Morgen und keine freie Minute zum Frühstücken? Da muss bei vielen eben eine Banane als Frühstücksersatz herhalten. Laut Huffington Post warnt jedoch der amerikanische Gesundheitscoach Daryl Gioffre vor dem Verzehr der gelben Frucht als erste Mahlzeit des Tages.

Grund dafür sei dem Experten zufolge, dass der Körper die Nährstoffe der Banane ohne die zusätzliche Zugabe von Fett nicht optimal verarbeiten könne. Eine Banane auf leeren Magen lasse den Blutzuckerspiegel in die Höhe schießen und den Säurepegel im Körper ansteigen. Das äußert sich beim Menschen zwar in einem kurzfristigen Energieschub, dieser hält jedoch nicht lange an. Die Folge seien wiederum Heißhunger und Schlappheit.

Eine Ansicht, die nicht alle Ernährungsexperten teilen.

"Die Banane enthält sehr wohl fettlösliche Vitamine"

"Als Ernährungswissenschafterin kann ich diese Begründungen nicht unterstützen", stellt Verena Wartmann, Ernährungsberaterin in Wien, auf Anfrage des KURIER klar. "Die Banane enthält sehr wohl die zwei fettlöslichen Vitamine A und K. Zudem ist ein Vitamin K Mangel bei gesunden Personen äußerst selten", so Wartmann. Der Grund: Vitamin K könne beim Menschen zu 50 Prozent im Darm gebildet werden. Als reiche Vitamin A Quelle gelten der Expertin zufolge übrigens nicht nur Bananen, sondern vor allem grünes, gelbes und oranges Gemüse sowie orangenes Obst.

Bezüglich der angeblichen Erhöhung des Säurepegels durch den Verzehr der Banane sagt Wartmann: "Die Banane ist eine wertvolle Frucht, die einige Vitamine (C, A, K, B6), Mineralstoffe (Kalium, Magnesium) und Spurenelemente (Phospor, Kalzium, Eisen, Zink) liefert, die allesamt basenbildend wirken." Die Banane stärke demnach Herz, Kreislauf und Nerven und könne inneren Stress abbauen.

Schneller Energiekick, gefolgt von Heißhunger

Angesprochen auf den hohen glykämischen Index der Banane, der Gioffre zufolge den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lässt, erklärt die Ernährungswissenschafterin: "Eine reife Banane enthält in etwa 20 g Kohlenhydrate, davon 10,3 g Saccharose, das entspricht drei Stück Würfelzucker und 3,4 g Fruktose, und liefert daher schnell Energie hat einen mittleren glykämischen Index von 56-75." Durch den Konsum einer Banane auf leeren Magen steigt der Blutzucker rasch an und sinkt durch die Insulinausschüttung aufgrund der enthaltenen Saccharose auch wieder schnell ab. Eine reife Banane ist zudem leicht verdaulich und passiert den Magen nach maximal eine Stunde vollständig. "Eine Banane auf leeren Magen gibt dem Körper daher nur kurzzeitig einen Energieschub, der rasch abfällt. Die Folge: Heißhunger."

Banane zum Frühstück – aber wie?

Ein ausgewogenes Frühstück liefert Wartmann zufolge vier Mal so viel Energie wie eine Banane, lässt den Blutzucker dabei jedoch vergleichsweise langsam ansteigen und hält aufgrund der enthaltenen komplexen Kohlenhydrate, dem Eiweiß und den gesunden Fetten länger satt.

Im Idealfall sollte man eine (kleine) Banane zum Frühstück daher mit „200g Naturjoghurt, 50g Dinkelflocken, 3EL gepopptem Quinoa und 10g Mandeln“ kombinieren, um eine ausgewogene, sättigende Mahlzeit zu erhalten. Auch in Kombination mit zwei Dinkel-Vollkornbroten mit etwas Topfen, Kokosflocken und Kakaopulver darauf, macht sich die Banane gut.

Verena Wartmann ist private Ernährungswissenschafterin in Wien. Weitere Informationen finden Sie hier.

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